Dienstag, 30. Dezember 2008

Sylvester-Geschichten

An Sylvester knallen Jahr für Jahr punkt Mitternacht Sektkorken und Böller. Der Beginn des neuen Jahres wurde schon vor Jahrtausenden gefeiert. Die Germanen feierten zur Wintersonnenwende das ``Julfest``. Das germanische Jahr dauerte zwölf Vollmonde. Es war um elf bzw. zwölf Tage zu kurz. Damit es dennoch zum gleichen Zeitpunkt anfing, wurden die sogenannten Rauhnächte, zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar eingeführt. In dieser Zeit stand nach germanischer Auffassung die Sonne still. Der 1. Januar als Jahresbeginn wurde im Jahre 46 v. Chr. von Julius Cäsar festgelegt. Der Julianische Kalender richtete sich nach dem Sonnenjahr. Doch der Neujahrsbeginn wackelte noch längere Zeit. Das neue Jahr begann am Weihnachtstag, später am Dreikönigstag, dem 6. Januar. Erst seit dem Ende des 17. Jahrhunderts ist Neujahr wirklich der 1. Januar.
Schon die alten Germanen feierten das neue Jahr ausgelassen und lautstark. Statt Raketen und Kracher benutzten sie Peitschen und Dreschfegel, um die bösen Geister zu vertreiben. Den ``guten Rutsch`` kann man auch wünschen, wenn es kein Glatteis gibt. Der Spruch geht zurück auf das hebräische ``Rosh``, das ``Kopf`` oder ``Anfang`` bedeutet und hat mit einer Schlitterpartie nichts zu tun.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Bayern und Preußen.

Seit Jahrhunderten ist das Verhältnis von Bayern und Preußen ehe ein schwieriges. Die Geschichte Bayerns und Preußens ist durchsetzt von Vorurteilen und geprägt von unterschiedlichen Mentalitäten. Und trotz der Spannungen finden sich auch verbindende Aspekte. Eine historische Berührung beider Länder ereignete sich als die Wittelsbacher im 14. Jahrhundert Markgrafen von Brandenburg wurden. Ein weiterer Punkt war die Begründung der rund 500-jährigen Herrschaft der Hohenzollern durch den Burggrafen von Nürnberg. Das Hin und Her des bayerisch-preußischen Verhältnisses zieht sich durch die gesamte neuzeitliche Geschichte. Im bayerischen Erbfolgekrieg war ausgerechnet Friedrich der Große der Retter Bayerns. Mit seiner Hilfe blieb Karl Theodor Kurfürst von Bayern. 1806 kämpften Bayern im Gefolge Napoleons gegen die Preußen. Nach dem Wiener Kongreß 1815 kam eine bayerische Prinzessin auf den preußischen und eine preußische auf den bayerischen Thron. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wurden schließlich Bayern und Preußen dem Deutschen Kaiserreich einverleibt.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Sendlinger Mordweihnacht.

In der Nacht zum 25. Dezember 1705 wurden in Sendling (heute Ortsteil von München) bayerische Aufständische von kaiserlichen Truppen des Habsburger Josef I. besiegt und völlig aufgerieben. Laut Legende spielt in den Erzählungen von dieser Nacht der Schmid von Kochel eine herausragende Rolle. Er soll ein treuer Bayer gewesen sein, der sich für sein Land und Kurfürsten eingesetzt habe. Er wollte Bayern von den Österreicher befreien. Als manche Bauern während des Aufstandes umkehren wollten, habe er sie an ihren Eid erinnert:
``Liaber bairisch steam(sterben), als kaiserlich verdeam (verderben)``.Den Erzählungen zufolge, fiel er als letzter der Aufständischen. Egal ob er nun wirklich existiert hat oder nur ein Mythos ist, die Legende lebt weiter. Er gilt als das Wahrzeichen der Gemeinde von Kochel. Bis heute finden alljährlich im Dezember an verschiedenen Orten Gedenkveranstaltungen zur Sendlinger Mordweihnacht statt. Schriftliche Belege, die seine Existenz bezeugen könnten, gibt es allerdings nicht. Dafür Erzählungen über seine Heldentaten jede Menge.

Freitag, 12. Dezember 2008

Erneut brutale Schlägerei in Münchner U-Bahn.

München. In der U-Bahn ist es wieder zu brutalen Übergriffen gekommen. Eine Gruppe Jugendlicher beleidigte einen uniformierten Soldaten, ("Was willst du Bundler überhaupt" - "Scheiß Deutscher") schlugen auf ihn und seinen zur Hilfe kommenden Bruder ein. Beide mussten im Krankenhaus behandelt werden, der Soldat erlitt einen Schädelbruch und schwere Gesichtsverletzungen.
Wie gefährlich ist in den Großstädten das U-Bahn-Fahren? Das aggressive Auftreten jugendlicher Schläger und Vandalen erlebt man beinahe täglich. Die brutalen Überfälle lösen zwar eine Diskussion um schärferes Jugendstrafrecht aus, aber was geschieht danach? Maßnahmen greifen nur langsam bis gar nicht. Deprimierend ist, wie schnell gemeinsame Lehren aus Fehlern der Vergangenheit nach dem Wahlkampf vergessen werden. Nicht zu vergessen, dass Deutschland die Diskussion um den Umgang mit kriminellen Jugendlichen mit Migrationshintergrund mittlerweile scheut. Fakten scheinen spurlos an unseren Volksvertretern vorüberzugehen.