Mittwoch, 7. Januar 2009

Aventinus, der bayerische Geschichtsschreiber.

Johannes Aventinus geboren 1477 in Abensberg (Niederbayern), gestorben 1534 in Regensburg. Seinen Namen latinisierte er zu ``Aventinus`` (``der Abensberger``). Er hieß eigentlich Johann Georg Turmair. Ein genialer Gelehrter und eine historische Leitfigur.
Als Chronist gilt er als Vater der bayerischen Geschichtsschreibung. Er hat als Sohn eines Gastwirts eine solide Schulausbildung genossen und studierte an der Universität in Ingolstadt. Doch schon bald war ihm die spätmittelalterliche Scholastik zuwider und unternahm Bildungsreisen zu den Universitäten in Wien, Krakau und krönte seine Universitätsausbildung an der Pariser Sorbonne. Er verfaßte Lehrbücher, Chroniken, sowie die erste topografische Karte des damaligen Bayerns. Seine ``Jahrbücher der Herzöge Baierns`` umfassen die Geschichte Bayerns und er erweiterte das Werk zur ``Bayerischen Chronik``. Als Gelehrter hatte er mit Martin Luther einen regen Gedankenaustausch betrieben. Der Münchner Hof zürnte und er fiel in Ungnade. Wegen angeblicher evangelischer Umtriebe wurde er 1528 verhaftet und in den Kerker geworfen. Ausgerechnet Protestantengegner Kanzler Leonhard von Eck verdankte er seine Freilassung. Daraufhin zog er sich in die Reichsstadt Regensburg zurück und verbrachte dort verbittet seine letzten Lebensjahre. Sein Grab befindet sich im Kloster St. Emmeram in Regensburg. König Ludwig I. von Bayern ließ eine Büste des Geschichtsschreibers in der Walhalla aufstellen.