Donnerstag, 23. Juli 2009

Ein Münchner Original: der ``Kocherlball``

Eine Tradition aus dem Jahre 1880. Früher trafen sich die Dienerschaft u.a. die Köche, noch vor Sonnenaufgang , um auf dem Kocherlball zu tanzen. Ursprünglich durfte nur die Dienerschaft und das Küchenpersonal zum Kocherlball gehen. Daher der Name ``Koch``-erl.
Anschließend mußten sie ja bei den ``Herrschaften`` rechtzeitig den Dienst antreten.
Im Jahr 1989, anläßlich der 200-Jahrfeier des Englischen Garten, rief das Münchner Kulturreferat den Kocherlball wieder ins Leben. Die Münchner tanzen in historischen Trachten noch heute einmal im Jahr im Englischen Garten. Sogar kostenlose Tanzkurse werden hierfür angeboten. Rasch wurde die Tanzveranstaltung zu einer Institution.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Moscheen in Bayern

Mitte der 50er-Jahren holte Deutschland Millionen Arbeiter aus dem Ausland. Sie sollten vorübergehend ihre Arbeitskraft für gering qualifizierte Tätigkeit zur Verfügung stellen; aber nicht dauerhaft bleiben – daher der Name ``Gastarbeiter``. Diese stammten aber nicht nur aus katholischen Ländern, wie Italien, Spanien oder Portugal, sondern auch aus der Türkei oder Marokko. Sie brachten damit eine fremde Religion mit: den Islam.
Heute leben mehr als 1,6 Millionen Muslime in Bayern. sie sind längst keine ``Gastarbeiter`` mehr und wollen würdige Gotteshäuser bauen. Es gibt in Deutschland 2600 Moscheen, davon an die 400 in Bayern. Jedoch sie sind versteckt im Hinterhof oder in ehemaligen Lagerhallen. Meistens sind sie verbannt im Gewerbegebiet am Stadtrand. Es entstand der Begriff ``Hinterhofmoscheen``. Touristen sind von der blauen Moschee in Istanbul begeistert. Wenn es aber um Kuppel und Minarette in der eigenen Nachbarschaft geht, ist die Begeisterung schnell vorbei.
Die Probleme mit den Einheimischen sind immer gleich: ein orientalischer Bau sei ein Fremdkörper, das Stadtbild ist in Gefahr, die Höhe der Minarette, vor allem wenn sie höher als der Kirchturm sind.
Integration einschließlich Moschee kann aber auch relativ reibungslos funktionieren. Dies zeigen die Städte Ingolstadt, das unterfränkische Karlstadt am Main und insbesondere das oberbayerische Penzberg, die in der Architektur ganz neue Wege gingen.

Montag, 6. Juli 2009

Die Oberpfalz

Ganz im Osten von Bayern liegt die Oberpfalz. Sie reicht von der Donau bis fast zum Fichtelgebirge und vom Oberpfälzer Jura bis zur Grenze von Tschechien. Geographisch gesehen liegt sie genau in der Mitte von Europa. Jedoch im Bewußtsein der Deutschen nimmt sie eine Randlage ein. Die meisten verwechseln die Oberpfalz mit der Pfalz. Der kleinste (nach der Einwohnerzahl) der sieben bayerischen Bezirke ist für viele ein unbekanntes Land. Das manche die Oberpfalz für eine schöne Landschaft halten, nützt wenig, wenn sie nicht hinfinden. Die bekannteste Stadt ist Weiden. Zwar haben die meisten auch von Regensburg schon mal gehört, aber mit der Oberpfalz wird die Domstadt nicht verbunden.
Den Oberpfälzern wird nachgesagt, daß sie sich durch harte Arbeit und große Zurückhaltung gegenüber Fremden auszeichnen. Schuld daran war das harte Leben über Jahrhunderte hinweg in einer umkämpften Grenzgegend und kargen Naturlandschaft.
Regensburg, das seine goldene Zeit als Freie Reichsstadt erlebt, löst erst 1810 Amberg als Hauptstadt der Oberpfalz ab. Für die Tourismus-Manager ist es höchste Zeit die Oberpfalz bekannter zu machen.