Mittwoch, 15. Juli 2009

Moscheen in Bayern

Mitte der 50er-Jahren holte Deutschland Millionen Arbeiter aus dem Ausland. Sie sollten vorübergehend ihre Arbeitskraft für gering qualifizierte Tätigkeit zur Verfügung stellen; aber nicht dauerhaft bleiben – daher der Name ``Gastarbeiter``. Diese stammten aber nicht nur aus katholischen Ländern, wie Italien, Spanien oder Portugal, sondern auch aus der Türkei oder Marokko. Sie brachten damit eine fremde Religion mit: den Islam.
Heute leben mehr als 1,6 Millionen Muslime in Bayern. sie sind längst keine ``Gastarbeiter`` mehr und wollen würdige Gotteshäuser bauen. Es gibt in Deutschland 2600 Moscheen, davon an die 400 in Bayern. Jedoch sie sind versteckt im Hinterhof oder in ehemaligen Lagerhallen. Meistens sind sie verbannt im Gewerbegebiet am Stadtrand. Es entstand der Begriff ``Hinterhofmoscheen``. Touristen sind von der blauen Moschee in Istanbul begeistert. Wenn es aber um Kuppel und Minarette in der eigenen Nachbarschaft geht, ist die Begeisterung schnell vorbei.
Die Probleme mit den Einheimischen sind immer gleich: ein orientalischer Bau sei ein Fremdkörper, das Stadtbild ist in Gefahr, die Höhe der Minarette, vor allem wenn sie höher als der Kirchturm sind.
Integration einschließlich Moschee kann aber auch relativ reibungslos funktionieren. Dies zeigen die Städte Ingolstadt, das unterfränkische Karlstadt am Main und insbesondere das oberbayerische Penzberg, die in der Architektur ganz neue Wege gingen.