Samstag, 30. März 2013

Dreihundert Tage Napoleon auf Elba.

Elba zieht die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich, als es zum kleinen Reich Napoleons im Exil wurde. Ihm wurde die Oberherrschaft über Elba, Pianosa und Palmaiola übertragen. Die Insel Elba war ein Spielball stets wechselnder Souveräne. Doch keiner schaffte es, dort in so kurzer Zeit so nachhaltig zu wirken wie Napoleon, in dessen Zeichen Elba heute noch steht. Am 3. Mai 1814 traf er in Portoferraio ein. Das Leben, das Napoleon auf Elba führte, läßt vermuten, daß er zumindest am Anfang die Absicht hatte, für immer Herrscher dieser kleinen Welt zu bleiben. Er war bemüht seiner Stadtresidenz (Villa die Mulini) und seinem Landsitz (Villa die Martini) den entsprechenden Rahmen zu geben. Er setzt ein strenges Hofprotokoll fest und läßt ein Theater bauen. Außerdem ist er für eine Verbesserung der Fahrbarkeit der Insel. Er eröffnet die Straße nach Porto Longono (heute Porto Azzurro) und beginnt jene nach Lacona. Die Notwendigkeit, Geld zu beschaffen, zwingt ihn dazu, die Erträge der Bergwerke einzuziehen und Grundbesteuerung zu verschärfen.
Napoleon war nun Kaiser des Herzogtums Elba. Doch was war schon Elba für einen Kaiser , der halb Europa besessen hatte. Plötzlich hatte er weitere größere Pläne. Er bereitete in Geheimen seine Rückkehr nach Frankreich vor. Am Abend des 26. Februar 1815 stach Napoleon in See – zurück nach Frankreich, zur „Herrschaft der hundert Tage“, die in Waterloo ihr Ende fand und die Verbannung auf die Insel Helena zur Folge hatte.