Dienstag, 19. August 2014

Bügellohe.


Bügellohe ist eine verlassene Siedlung im deutsch-tschechischen Grenzgebiet bei Stadlern, Landkreis Schwandorf, im Oberpfälzer Wald in Bayern. Nach der Vertreibung 1946 bauten sich Sudetendeutsche unweit ihrer früheren Heimat Häuser im Wald unmittelbar hinter der bayerischen Grenze. Die einstigen Bewohner und Familien, fast 60 Personen, stammten aus dem Erdboden gleichgemachten Wenzelsdorf (es ist nur der Dorfbrunnen und ein Weiher geblieben). Die Lebensbedingungen waren jedoch sehr hart. Es gab weder Strom noch fließendes Wasser oder eine ordentliche Straße, über die das „neue Dorf“ erreicht werden hätte können. Schrittweise verließen die Menschen Bügellohe: 1950 lebten 59 Personen dort, 1960 nur noch 8 und 1970 verließ der letzte Bewohner die Siedlung. Es war ein Abschied auf Raten.
Bis zu 30 Jahre lang haben die früheren Bewohner von Wenzelsdorf nach ihrer Vertreibung ausgeharrt. Heute ragt dort zwischen den Ruinen nur noch ein einziges Haus empor, daß als historisches Dokument zunehmend ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerät.
Bügellohe zeugt von Vertreibung und einem Neubeginn mit Hemmschuh.