Donnerstag, 27. November 2008

Weihnachtsmärkte.

An vielen Orten wird in der Weihnachtsvorzeit ein Weihnachtsmarkt, in Bayern Christkindlmarkt , abgehalten. Adventszeit ist die Zeit der Weihnachtsmärkte. Ursprünglich dienten sie dazu, den Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkeit zu geben, sich mit winterlichen Bedarf einzudecken. Aber im Laufe der Zeit wurden die Märkte zu einem festen Element des weihnachtlichen Brauchtums. Heute werden vornehmlich auf Weihnachten bezogene Handwerkserzeugnisse, Christbaumschmuck, Geschenkartikel, Gebäck und Glühwein verkauft. Die meisten Regionen haben ihre weihnachtlichen Spezialitäten. Zu vielen Weihnachtsmärkten gehört ein kulturelles Rahmenprogramm. Seinen besonderen Reiz erlangt ein Christkindlmarkt durch einen großen Weihnachtsbaum mit festlicher Beleuchtung.
Die bekanntesten Märkte finden wir in Nürnberg und Dresden. Der Nürnberger Christkindlesmarkt zählt zu den meist besuchten der Welt. Die Ursprünge des Marktes sind trotz intensiver Nachforschungen nicht bekannt. Seit 1948 gibt es in Nürnberg alljährlich ein Christkind. Zur Einweihung des Marktes muß es, hoch oben von der Frauenkirche aus, auswendig einen Prolog vortragen.
Daneben wird auch der Strietzelmarkt in Dresden gerne besucht. Er findet bereits regelmäßig seit 1434 statt und zählt auch zu den ältesten Weihnachtsmärkten Deutschlands.

Freitag, 21. November 2008

Der Siegeszug der Kartoffel.

Die Kartoffel ist auf der ganzem Welt zuhause. Die Zubereitung ist unermeßlich. Gekocht, gerieben, gebacken, gebraten, als Pellkartoffel, Bratkartoffel, Reibekuchen, Knödel, Krokette, Püree, Gratin, Gnochi, Pommes frites, Salat oder Chips. In München hat sie sogar ein eigenes Museum. Ihre Heimat aber liegt in den südamerikanischen Anden. Nach Europa kommt die Kartoffel erstmals um die 1560 mit den spanischen Eroberer. Allerdings bei uns zunächst als Zierpflanze. Es dauert lange bis sie sich als Ackerfrucht nützlich macht. Ihren Durchbruch in Deutschland erlebt die Kartoffel erst in der Not. Der Hunger im Siebenjährigen Krieg macht sie zur Arme-Leute-Speise. Überall in Europa werden fortan die nahrhaften Knollen angebaut.
Heute zählt die Kartoffel neben Reis, Weizen und Mais zu den wichtigsten Nahrungsmittel. Spitzenreiter in Kartoffelanbau sind übrigens die Chinesen. Sie ernten fast ein Fünftel der Weltproduktion. Auf Platz 2 stehen die Russen, die auch die größten Kartoffelesser sind. Weltweit werden heute fast doppelt so viele Kartoffeln geerntet wie vor 20 Jahren.
Die tolle Knolle, die mit ihren Ballast- und Nährstoffen und extrem hohen Vitamin C-Gehalt, kann eines Tages vielleicht den Hunger in der Welt besiegen.

Samstag, 15. November 2008

Haberfeldtreiben.

Das Haberfeldtreiben war ein Rügegericht im Bayerischen Oberland, in der Gegend rund um Tegernsee, Miesbach und Rosenheim. Opfer waren oft Reiche oder Angehörige der Obrigkeit, zumeist aber Frauen, die unverheiratet schwanger geworden sind. Die ``Haberer`` waren meist vermummt oder hatten geschwärzte Gesichter. Der Anführer war der sogenannte
``Haberfeldmeister`` mit zwei weißen Gockelfahnen an seinem Hut.
Nicht nur in Bayern gab es den Brauch, ``sündige`` Mitmenschen an den Pranger zu stellen. Bei den europäischen Nachbarn hieß das Haberfeldtreiben Charivari.
Seit mehr als hundert Jahren ist der geheimnisumwitterte Brauch ausgestorben. Staatliche Gerichte haben die Volksgerichte des Haberfeldtreibens verboten.

Sonntag, 9. November 2008

Perle des Böhmerwaldes.



Seit Jahrhunderten gilt das kleine Städtchen Krumau (Cesky Krumlov) an der Moldau als „Perle des Böhmerwaldes“. Die einzigartige Lage an der Moldau (Vlatava)-Schleife verleiht dem Städtchen einen besonderen Reiz. Die Altstadt bildet mit dem Schloß ein außergewöhnliches Ensemble historischer Stadtbauten. Das im Renaissance- und Barockstil erbaute Schloß ist der zweitgrößte Bau in Tschechien nach der Burg von Prag.
Der Name Krumau bedeutet ``Krumme Au`` und reicht bis ins Jahr 1240 zurück. Nach dem Aussterben der Krumauer fiel das Schloß an den Habsburger Hans Ulrich von Eggenberg ; danach wurde Krumau ein Herzogtum. Nachfolger der Eggenberger wurden 1719 die Fürsten von Schwarzenberg. Die jeweiligen Besitzer haben die Schloßanlage erweitert und umgebaut.
Bei einer Besteigung des Schloßturms genießt man einen herrlichen Blick auf die Stadt und die Moldauschleife. Karl Capec schrieb über Krumau:
„Eigentlich ist die Stadt ein einziges historisches Denkmal. Man findet dort Giebel, Erker, Lauben, Umgänge, Zinnen, Sgraffitos, Treppen hinauf und hinab usw. usw.……, wohin du dich auch wendest, du erblickst nur Malerisches und historische Pracht.“
Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit.

Donnerstag, 6. November 2008

Von der Monarchie zum Freistaat.

Es waren im Herbst 1918 chaotische Zeiten. In ganz Deutschland gärte es nach vier Jahren Weltkrieg. Die Menschen rebellierten gegen das Kaiserreich und forderten einen offiziellen Friedensschluß. Eine Revolution, ausgelöst von der Kriegsmarine in Kiel, schwappte auch nach Bayern. Der SPD-Politiker Kurt Eisner hatte in der Nacht zum 8. November 1918 das seit sieben Jahrhunderten herrschende Königshaus der Wittelsbacher für abgesetzt erklärt und die Republik Bayern ausgerufen. Republik bedeutet nichts anders als der Begriff ``Freistaat``. König Ludwig III. mußte fliehen und fand mit seinem Gefolge eine erste Zuflucht auf dem Schoß Wildenwart im Chiemgau.
Nun soll zum 90. Jahrestag der Gründung des Freistaates Bayern nach den Willen des SPD-Fraktionschefs Franz Maget eine Büste des ersten Ministerpräsidenten in der Ruhmeshalle Walhalla bei Donaustauf aufgestellt werden.