Samstag, 15. November 2008

Haberfeldtreiben.

Das Haberfeldtreiben war ein Rügegericht im Bayerischen Oberland, in der Gegend rund um Tegernsee, Miesbach und Rosenheim. Opfer waren oft Reiche oder Angehörige der Obrigkeit, zumeist aber Frauen, die unverheiratet schwanger geworden sind. Die ``Haberer`` waren meist vermummt oder hatten geschwärzte Gesichter. Der Anführer war der sogenannte
``Haberfeldmeister`` mit zwei weißen Gockelfahnen an seinem Hut.
Nicht nur in Bayern gab es den Brauch, ``sündige`` Mitmenschen an den Pranger zu stellen. Bei den europäischen Nachbarn hieß das Haberfeldtreiben Charivari.
Seit mehr als hundert Jahren ist der geheimnisumwitterte Brauch ausgestorben. Staatliche Gerichte haben die Volksgerichte des Haberfeldtreibens verboten.