Freitag, 24. Januar 2014

Erzeugung von Rohseide in Regensburg.


Einer beliebtesten Spazierwege der Regensburger führt den Namen „Auf der Winzerer Höhe“. Am Anfang des Weges steht ein palaisartiges im Stil ludovizianischer Klassik um 1833 errichtetes Gebäude, das ehemalige Cafè Seidenplantage. Dieser Name ruft die Erinnerung wach an den Versuch König Ludwig I, die Zucht der Seidenraupe und die Erzeugung von Rohseide auch in Regensburg zu beheimaten. Die Hänge der Winzerer Höhe boten sich zur Anpflanzung des Maulbeerbaumes an, dessen Blätter den Seidenraupen zur Nahrung dienen. Dies war jedoch nicht der erste Versuch, denn schon im 14. Jahrhundert wurden zur Seidenerzeugung Maulbeerbäume gepflanzt. Und diese Tradition lebte 1820 wieder auf. König Ludwig I. war Schirmherr und Direktor einer gegründeten Aktiengesellschaft zur Förderung der Seidenzucht. 1833 war die Geburtsstunde der „Seidenplantage“. Allerdings geriet die Gesellschaft immer mehr in Schulden, so daß sie sich 1861 zum Verkauf des gesamten Besitzes entschließen mußten.  Das Gebäude wurde in den letzten Jahren erneuert, aber ein Restaurationsbetrieb besteht nicht mehr.