Montag, 26. Mai 2008

Das große bayerische Staatswappen

Das bayerische Staatswappen wurde am 5. Juni 1950 eingeführt. Die dargestellten Symbole sind eng mit der Geschichte Bayerns verbunden. Das weißblaue Herzschild wurde 1247 von den Wittelsbachern übernommen. Ursprünglich war es das Wappen der Grafen von Bogen (bei Straubing in Niederbayern). Heute steht das Rautenschild für den ganzen Freistaat Bayern (Bayerisches Wahrzeichen!). Die schildhaltenden Löwen waren bereits im Wappen des Königreichs Bayern im Jahre 1806 vertreten. Der Pfälzer Löwe erinnert an die Oberpfalz. Der "Fränkische Rechen" steht für die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken. Der blaue Panther vertritt Nieder und Oberbayern. Die drei schwarzen Löwen repräsentieren Schwaben. Neben dem großen bayerischen Staatswappen gibt es das kleine Staatswappen. Es besteht aus einem Schild mit Rautenmuster in den Farben Weiß und Blau. Oben abgeschlossen wird es mit der Volkskrone. Nach Artikel 1 der Bayerischen Verfassung: "Bayern ist ein Freistaat. Die Landesfarben sind Weiß und Blau. Das Landeswappen wird durch Gesetz bestimmt."

Donnerstag, 22. Mai 2008

Agnes Bernauer , Hexe, Hure, Herzogin und ``Heilige``.

Das Schicksal von Agnes Bernauer und Prinz Albrecht gehört zu den großen Liebestragödien des Mittelalters. Sie spielt um 1430. Alle vier Jahre, das nächste Mal im Sommer 2011, wird die überlieferte Geschichte bei einem Festspiel in Straubing aufgeführt. Die bürgerliche Agnes, Tochter eines Augsburger Baders, war für den Sohn eines Herzogs nicht standesgemäß. Ihr war allerdings klar, daß sie als Herzogin vom Hof und vom Hochadel nicht akzeptiert werden würde. Sogar Albrechts Vater drohte, wenn er die Bürgerliche als Frau anerkenne, wird er im Staate einen Bürgerkrieg provozieren. Daraufhin zog Albrecht mit seiner Frau in die Residenz Straubing. Dort empörten sich die Hofdamen, die in Agnes nur eine Mätresse sahen. Während Albrecht verreist ist, wird nach dem Plan seines Vaters, am 12. Oktober 1435 Agnes in Straubing wegen Zauberei vor Gericht gestellt. Das Urteil lautet auf Tod. Agnes Bernauer wurde in der Donau ertränkt. Sie war ein Opfer der Justiz und feiger Intrigen. Albrecht ließ 1447 die Gebeine der ``ersamen frauen Agnesen der Pernauerin`` in die Agnes Bernauer Kapelle im Friedhof von St. Peter zu Straubing bringen.

Sonntag, 18. Mai 2008

Nepal Tempel in der Oberpfalz.

Auf der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover wurde der Tempel zum ersten Mal ausgestellt. Der Pavillon soll Frieden, Harmonie und Toleranz verkörpern. Er ist Symbol für den Frieden zwischen den beiden Religionen der Hindus und der Buddisten. Über 2000 Schnitzarbeiten erzählen Geschichten aus dem Buddismus, sie zeigen aber ebenso die Mythologie des Hinduismus auf. 800 Familien haben in dreieinhalb Jahren daran geschnitzt.
Nach der Weltausstellung wollten Interessenten aus ganz Deutschland das Prachtbauwerk kaufen.
Schließlich konnte sich der Unternehmer Heribert Wirth den Expo-Tempel sichern. Er ließ das fernöstliche Kunstwerk in Wiesent bei Regensburg wieder aufbauen.
Allerdings genehmigten erst nach einem langen Tauziehen die Kommunalpolitiker das Projekt. Grund dafür war, daß Wirth den Tempel in einem Landschaftsschutzgebiet wieder aufbauen lassen wollte.
Im Jahr 2003 wurde dann der Nepal-Pavillon in Wiesent eröffnet.

Dienstag, 13. Mai 2008

Salut für Patrona Bavariae.

4. Mai 2008. Zum 90. Jahrestag der Patrona Bavariae, die Papst Benedikt XV. im Jahre 1916 zur Schutzpatronin Bayerns erklärte, treffen sich rund 4000 Gebirgsschützen in voller Montur, also Tracht und Rüstung, auf dem Sportplatz in Garmisch. Geschichtlicher Hintergrund der Gebirgsschützenkompanien ist das Landaufgebot der Bauern im Mittelalter, aus der Landesverteidigung von unten entstand. Im Jahre 2005 wurde besonders der Sendlinger Mordweihnacht von 1705 gedacht. In der Zeit des Bayerischen Erbfolgekrieges hatten sich Teile der Bevölkerung gegen die österreichische Besatzung gewehrt, was in einer blutigen Niederlage bei dem damaligen Münchner Vorort Sendling mündete (`` Schmied von Kochel``). Die Bayerischen Gebirgsschützen sehen sich als Verteidiger der bayerischen Kultur.Sie nehmen heutzutage auch Repräsentationsaufgaben bei offiziellen Anläßen wahr. Die enge Bindung zur Staatsführung gehört zum Selbstverständnis der Gebirgsschützen. Der 1988 verstorbene Ministerpräsident Franz Josef Strauß war Ehrenoffizier der Mittenwalder Gebirgsschützen. Edmund Stoiber ist Ehrenkommandant der Gebirgsschützen Kompanie Wolfarthausen. Auch in München wurde der Patronatstag von knapp 3000 Schützen gefeiert. Der neue Schutzherr der Gebirgsschützen ist nun Ministerpräsident Günther Beckstein. Er würdigte die Schützen als Träger der bayerischen Kultur. Über 12000 Schützten sind allein in Bayern organisiert.

Sonntag, 11. Mai 2008

Bayern und Böhmen – 1500 Jahre Nachbarschaft.


Erst nach 1945 erhielt die tschechisch-deutsche Beziehungsgeschichte eine besondere bayerische Komponente. Denn Bayern wurde zur Heimat von rund 1 Million aus der Tschechoslowakei geflüchteten und vertriebenen Deutschen: Sie galten nun als „vierter Stamm Bayerns“, dessen Vertretung sich die Münchner Regierung zu eigen machte. Rasch wurde nach der Wende 1989 auch der Kontakt zu Prag aufgenommen, in besonderem Maße auf wirtschaftlichem Gebiet.
Was verbindet Bayern und Böhmen? Die räumliche Nähe beider Länder war der Grund vieler Berührungspunkte seit dem frühen Mittelalter. Es führten wichtige Fernhandelsstraßen (Goldene Straße!!) durch beide Länder, es gab Kultureinflüsse in Brauchtum und Sprache, Eheverbindungen zwischen bayerischen und böhmischen Adelsgeschlechtern, Handwerker und Baumeister trugen ihr Wissen über die Grenzen. Auch politisch waren die Beziehungen zwischen Bayern und Böhmen eng, wenn auch nicht immer konfliktfrei.
Die religiösen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern waren über Jahrhunderte von einem intensiven Austausch geprägt. Das 973 gegründete Bistum Prag wurde dem Mainzer Erzbischof unterstellt und somit eine weitere Ausdehnung der Erzdiözese Salzburg und ihre Bistümer Regensburg und Passau ins slawische östliche Mitteleuropa unterbunden. Die Christianisierung Böhmens ging 795 von Regensburg und den Benediktinerklöster Niederbayerns aus.
Verlief die Hauptrichtung der kulturellen Beeinflussung im Hochmittelalter von Bayern nach Böhmen, so drehte sie sich mit dem Aufstieg des kaiserlichen Herrschaftszentrums Prag in die Gegenrichtung um. Auch die 1348 gegründete Prager Karls-Universität und der böhmische Frühhumanismus wurden für Bayern zu einem religiösen und liturgischen Impulsgeber.
Massentourismus wird der Besucher entlang der bayerischen-böhmischen Grenze kaum finden, dafür aber eine sehenswerte Landschaft. Das heutige Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in der Grenzgemeinde Schönsee, Landkreis Schwandorf, wird immer mehr zur Kulturdrehscheibe zwischen bayerischen und tschechischen Nachbarregionen.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Die größte deutsche Fußwallfahrt.

Am Donnerstag sind rund 4500 Pilger in Regensburg zur größten Fußwallfahrt Deutschlands aufgebrochen. Der Strom der Pilger wird allerdings immer größer und wächst von 4500 auf etwa 8000 an, denn an jedem Ort der Strecke schließen sich neue Menschen an. Unter den Pilgern sind erstaunt viele junge Leute. Das Ziel der Gläubigen ist das 111 Kilometer entfernte Altötting. Drei Tage lang sind sie Unterwegs. Übernachtet wird überwiegend bei Privatleuten, die für die Pilger Quartiere zur Verfügung stellen. Für den reibungslosen Ablauf ist jedes Jahr ein großer logistischer Aufwand nötig. Die Regensburger Fußwallfahrt kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Zum ersten Mal fand sie 1830 statt, als ein frommer Bauer von Kirchbuch nach Altötting marschierte. Am Ende der Wallfahrt wird in der Altöttinger Basilika eine Abschlußmesse gefeiert. Die Fußwallfahrt findet zum 179. Mal statt.

Sonntag, 4. Mai 2008

Die erste Webseite.

Vor 15 Jahren fiel der Startschuß fürs Internet. Der 30. April 1993 ist ein denkwürdiges Datum in der Geschichte des Internets. An diesem Tag hat der Schweizer Tim Beners Lee seine Entwicklungen, die das WWW in der heutigen Form erst ermöglichten, veröffentlicht. Diese Formen des Netzes wurden in der Schweiz als Nebenprodukt der Kernforschung entwickelt. HTML (Hypertext Markup Language) wird zum Standardformat für Dokumente im Netz. Der Erfinder der Webseite gab seine Entwicklungen kostenlos zur Nutzung frei. WWW für jedermann. Von den Labors am Genfer See hat sich das World Wide Web dann schnell um die Welt gewoben.