Mittwoch, 30. April 2008

Theuern in der Oberpfalz. Ort der Erinnerungskultur.

Einzigartig ist das Bergbau- und Industriemuseum in Theuern (Gemeinde Kümmerbruck). Das Museum wurde 1978 in einem ehemaligen Hammerherrenschloß eingerichtet. Zusätzlich wurden Hammer- und Schachtanlagen zu Demonstrationszwecken angelegt. Bergbau, Eisenerz, Kaolinsand und Feldspat hatten in der Oberpfalz die Eisenverarbeitung, Keramik- und Glasindustrie begründet. In den letzten 30 Jahren ist ein lebendiges Museum entstanden. Dieses Museum ist nicht nur eine Ansammlung von Ausstellungsobjekten, sondern ein Ort der Erinnerungskultur an Bergbau, Eisenverhütung und Industrialisierung der Oberpfalz. Theuern ist ein Zeitzeuge einer bewegenden und prägenden Geschichte. Klassische Kunstmuseen führen in eine stille Betrachtungswelt, aber in Industriemuseen erfahren wir Leben und Arbeit aus einer oft schon versunkenen Welt.

Walhallabahn.

Die Walhallabahn war eine schmalspurige (Spurweite 1 m ) Kleinbahn von Regensburg-Stadtamhof über Donaustauf nach Wörth an der Donau. Ihren Namen und die Entstehung verdankt sie der an der Strecke auf dem Breuberg bei Donaustauf liegenden Walhalla.
Zum Bild der Stadtamhofer Hauptstraße gehörte bis in den dreißiger Jahren das sogenannteWalhallabockerl“. Ihr Kopfbahnhof lag in der Hauptstraße nächst dem Norden der Steinernen Brücke.1889 eröffnete die Lokalbahn AG München die Strecke StadtamhofDonaustauf. Seit 1903 durfte die Schmalspurbahn bis Wörth a.D. dampfen.
In den heutigen Regensburger Vororten Stadtamhof, Steinweg und Reinhausen war die Bahn wegen der engen Straßen und Kreuzungen ein Hindernis. Außerdem war der Lokomotivqualm ein Problem. Dies alles führte zu dem Kuriosum „Fahnerlbua“. Dieser, ein gestandenes Mannsbild, mußte dort jedem Zug, der ohnehin nur Schrittgeschwindigkeit fahren dufte, vorausgehen und mit einer roten Fahne den übrigen Verkehr warnen.
Seit 1933 ist die kleinbürgerliche Idylle verschwunden. Die Strecke Stadtamhof bis zum neuen Endbahnhof Reinhausen übernahm die elektrische Straßenbahn.
Mit der Verstaatlichung der Lokalbahn AG München übernahm 1938 die Deutsche Reichsbahn auch die Walhallabahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Nutzung der Bahn spürbar zurück. 1960 wurde durch die DB der Personenverkehr auf der Gesamtstrecke eingestellt. 1968 fuhr auf der Walhallabahn der letzte Güterzug.


Sonntag, 27. April 2008

Oberpfälzer Seenland.




Ein Relikt aus der Zeit als die Oberpfalz noch das Ruhrgebiet des Mittelalters war. Ein Schneidermeister stieß beim Brunnengraben auf braun-schwarze Erde. Das “schwarze Gold” bestimmte fortan die Geschichte in Wackersdorf. 1899 wurde der Bergbau voll aufgenommen. Bis 1982 wurden Braunkohle und Erze abgebaut. Von Tagebaugruben zum Innovationspark. Aus den schmutzigen Braunkohlengruben ist ein wunderbares Seenland geworden. Es bietet u.a. alle Möglichkeiten des Wassersports. Vor allem auf dem Steinberger See, den größten in Ostbayern. Weitere Seen sind der Murner See, Brückelsee, Ausee, Klausensee, Grüner See und der Hammersee bei Bodenwöhr. Die Hammersee-Gemeinde ist heute ein anerkannter Erholungsort. Daneben gibt es eine große Anzahl von Weihern. Die Oberpfälzer Seenplatte liegt im Landkreis Schwandorf.


Samstag, 26. April 2008

Die Zwillingsschlösser der beiden Ludwigs.

Versailles oder Herrenchiemsee? Wenn man die Bilder der Schlösser betrachtet, gleichen sie fast wie ein Ei dem anderen. Spiegelsaal? Sowohl hier als auch dort vorhanden. Auch für den Park sollte die französische Anlage als Vorbild dienen. Versailles war die Residenz der französischen Könige. 1661 wurde sie unter Ludwig XIV. um- und ausgebaut. Viele Schlösser und Residenzen des 17. und 18. Jahrhunderts hatten das Schloß und den Park als Vorbild. Allerdings Herrenchiemsee ist fast eine Kopie. Ludwig II. war ein großer Bewunderer Ludwig XIV. von Frankreich. Deswegen ließ er das Schloß Herrenchiemsee nach dem Vorbild des französischen Versailles erbauen. Entsprechend gründlich ging der König dann auch bei der Planung vor. 1873 erwarb er die Herreninsel in Chiemsee als Standort für sein “Bayerisches Versailles”. Mit Herrenchiemsee wollte Ludwig II. von Bayern seinem großen Idol Ludwig XIV. von Frankreich ein Denkmal setzen.

Dienstag, 22. April 2008

Brauer und Wirte feiern Reinheitsgebot.

Anläßlich der bayerischen Bierwoche vom 21. - 27. April feiert die Brauwirtschaft im Freistaat das seit fast 500 Jahren bestehende Reinheitsgebot. In Bayern gibt es über 600 Brauereien, knapp die Hälfte aller bundesdeutschen Braustätten. Der wichtigste Tag ist der 23. April, der Georgitag. Am 23. April 1516 erließen die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig V. in Ingolstadt das Reinheitsgebot. Es ist somit das älteste Verbraucherschutzgesetz der Welt. Das Gesetz sollte
``Bierpanscher`` das Handwerk legen, die damals das Bier mit Ochsengalle, Bilsenkraut oder
Runkelrüben ``trübe`` machten. Seitdem sind Wasser, Malz, Hopfen und Hefe die einzigen Rohstoffe, die für die Bierherstellung in Bayern verwendet werden. Am Tag des Bayerischen Bieres sprudelt der Bierbrunnen. Beim Bierbrunnenfest in München sprudelt tatsächlich frisches Bier
verschiedener Sorten aus den Bierhähnen.

Mittwoch, 16. April 2008

Angeblicher “Bruderzwist” in Bayern.

Es sind nun schon mehr als 200 Jahre vergangen und der sogenannte fränkisch-bayerische Nachbarschaftskrieg nimmt kein Ende. Da heißt es Weißwurst-Zutzler gegen Bratwurst-Beißer. Sogar das Landgericht München mußte 2005 entscheiden, daß Münchner Metzgereien ihre Würste nicht mehr “Nürnberger Bratwurst” nennen dürfen. Es gibt immer noch das ewige Frotzel-Duell: Bayern-Franken. Obwohl, wenn man die Vor- und Nachteile diesseits und jenseits der Franken und Altbayern aufzählt, kommt immer ein Unentschieden heraus. Sogar der “Große Max” (Karikatur des Bundestagsabgeordneten Max Froschhammer) trinkt im Wechsel Frankenwein und Weizenbier. In der Ruhmeshalle bei Donaustauf sind die Bayern und Franken Seit an Seit. Es gibt Papstbier und Papstwein. München hat sein Oktoberfest und in Franken gibt’s dafür die schönsten Kerwas. Allerdings, “Flocke” haben alle lieb – Franken und Bayern, und so soll es für alle Mitmenschen sein

Dienstag, 15. April 2008

Sondermoning im Chiemgau.









Sondermoning liegt in der Nähe von Chieming am Ostufer des Chiemsees. Der Ort Chieming wie auch der Chiemsee und der gesamte Chiemgau sind nach einem Grafen mit den Namen Chiemo benannt. 1870 kam die ehemalige Hofmark Sondermoning zur Gemeinde Nußdorf, Landkreis Traunstein.
In den 90iger Jahren kam ein Professor aus dem Louise-Schroeder-Gymnasium in München auf die Idee in Sondermoning ein Lichtspieltheater für einen privaten Interessenkreis einzuführen. Die Idee des “Hobby-Filmvorführers” war geboren und in der Harter Str. 3 Wirklichkeit geworden. Es hat sich ein Mitgliederkreis gebildet und jedes Jahr werden 5 Filme, jeweils einmal im Monat, gezeigt. Ein Programm, das sich sehen läßt und viel Vergnügen bereitet.
2007 konnte man bereits 10 Jahre Sondermoninger Lichtspiele feiern.
Alle Ehre für das Soli-Filmteam.

Donnerstag, 10. April 2008

Bayerische Wurzeln von Papst Benedikt XVI.

Den bayerischen Wurzeln von Papst Benedikt XVI. ist eine Dauerausstellung in der Dombibliothek in Freising gewidmet. Sie wird am Sonntag, den 13. April 2008, von Erzbischof Marx eröffnet. Die Dauerausstellung trägt den Titel: “Lebendige Kirche lebendige Heimat. Joseph Ratzinger und das Erzbistum München-Freising”. Das Archiv der Erzdiözese hat die Ausstellung konzipiert. Die Schau soll die besondere Verbindung des Papstes zu seiner Heimatdiözese deutlich machen. Am 29. Juni 1951 empfing Joseph Ratzinger zusammen mit seinem Bruder Georg im Freisinger Dom das Sakrament der Priesterweihe durch den damaligen Kardinal Faulhaber. Im Mai 1977 ernannte Papst Paul VI. Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Bereits einen Monat später wurde er zum Kardinal ernannt. Vor seiner Wahl zum Papst war Kardinal Ratzinger seit 1981 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre in Rom. Er galt als rechte Hand des früheren Papstes Paul II.

Sonntag, 6. April 2008

S T U L L N



Über Jahrhunderte hinweg war Stulln eine beschauliche Idylle im Schatten von Nabburg und Schwarzenfeld. Die Gegend um Stulln ist uraltes Siedlungsgebiet. Stulln war eine Landgemeinde. Zur Blüte kam sie , als 1823 nach Flußspat gegraben wurde. Die Ausbeutung von Flußspat und Feuerfesten Tonen veränderten das ökonomische Gesicht der Gemeinde stark und verhalf ihr zur enormen Wirtschaftskraft. Die Stullner Bergbaugeschichte endete mit dem 27. Mai 1987, als auf der Grube Hermine der letzte Wagen mit Flußspat gefördert wurde. In den letzten Jahrzehnten hat sich Stulln von einer ehemals vom Bergbau und der Landwirtschaft geprägten Gemeinde zum modernen Wohn- und Industrieort entwickelt. Sie liegt mit ihren 1700 Einwohnern im Landkreis Schwandorf nahe am Schnittpunkt der Autobahn A 6 mit der A93. 1999 feierten die Stullner 3 Tage lang die 825. Wiederkehr des Jahres, in dem ihr Ort erstmals in den Geschichtsbüchern auftauchte.

Freitag, 4. April 2008

Zwist zwischen Bund und Freistaat wegen Donauausbau.

Die Donau wird ausgebaut, aber ohne Staustufen. So hat es der Bundestag 2002 beschlossen. Es geht um den letzten naturbelassenen Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen. Nach den Ausbauplänen der Staatsregierung sollte der Ausbau mit einer Staustufe bei Aicha durchgeführt werden. Die Transportunternehmer fordern seit Jahren den Ausbau der 70 km langen Strecke. Naturschützer und auch das Bundesumweltministerium sind für die Variante sanfter Ausbau ohne Stufen. Weil sich Bund und Staat nicht einigen können, herrscht seit Jahren Stillstand an der niederbayerischen Donau. Nach Angaben des Bundes für Naturschutz hat nun das Bundesverkehrsministerium Steuermittel in Höhe von 33 Millionen Euro zur Untersuchung des Donauausbaus bewilligt. Dies ist für die Naturschützer ein Beweis, daß entgegen dem Bundestagsbeschluß beim geplanten Ausbau Staustufen ins Kalkül gezogen werden.

Dienstag, 1. April 2008

Grausame Robbenjagd in Kanada.

Das blutige Schlachten der Robben hat begonnen.16 Fangschiffe sind in den Golf von St. Lorenz an Kanadas Ostküste ausgelaufen. Die Regierung hat 275 000 Robben zur Tötung freigegeben. Die Jagd wird bis zu zwei Wochen dauern. Der Schnee ist mit Blut getränkt. Mit Knüppeln schlagen die Jäger auf die wehrlosen Tiere ein. Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen Robbenschlachten. Sie kritisieren die Jagd trotz neuer Fangregeln als grausam. Bereits 1976 protestierte die Schauspielerin Brigitte Bardot gegen Umfang und Methoden der Robbenjagd und machte diese einer weltweiten Öffentlichkeit erst bekannt.
Die Robbenjagden erreichten ein Ausmaß, daß unter den Ausrottungen im Tierreich seinesgleichen sucht. Wer sich gegen das grausame Abschlachten der Robben einsetzen möchte, wende sich bitte an die Tierschutzorganisation Peta.

Perle des Naabtals






Bei einem Spaziergang von Eich entlang des Höhenweges zur Burgruine Kallmünz, hat man einen umfassenden Rundblick auf den tief ins Tal gelegenen Ort .Aufgrund der Lage zwischen Naab und Vilsmündung und den steil aufragenden Burgberg wurde Kallmünz ein Anziehungspunkt für eine kleine Künstlerkolonie. Das malerische Ortsbild wird durch alte Häuser geprägt, die sich an den Burgfels schmiegen. Charles Palmié hat um 1900 den Ort als Malerwinkel entdeckt und das Wort von der ``Perle des Naabtals`` geprägt.