Mittwoch, 30. Dezember 2009

Rückblick auf Weihnachten.

Die Geschenke sind ausgepackt, das Festessen vertaut und die Verwandten sind abgereist. Was war an Weihnachten eigentlich besonders wichtig? Für die meisten ist und bleibt Weihnachten ein christliches Fest. Daher war der Besuch in der Christmette für viele das Wichtigste. Natürlich hatte man auch wieder Zeit mit der gesamten Familie und der Verwandtschaft zu feiern.
Nun steht Silvester vor der Tür und man ruft sich zu: ``Einen guten Rutsch``! Eigentlich hat dies mit ``rutschen`` gar nicht zu tun. Das Wort kommt aus dem Jiddischen und bedeutet
``Kopf`` oder ``Anfang``. Man wünscht sich also, daß das Jahr gut beginnen möge.

Dienstag, 22. Dezember 2009

``Stille Nacht, heilige Nacht``

Josef Franz Mohr war ein österreichischer Priester und Dichter. Er studierte am Gymnasium des Benediktinerstiftes Kremsmünster. 1816 verfaßte Mohr in Mariapfarr im Lungau ein Weihnachtsgedicht.
Franz Xaver Gruber war Lehrer und aushilfsweise Organist in Oberndorf an der Salzach (Oberösterreich), gegenüber von Laufen in Oberbayern. Bekannt wurde Gruber durch seine Vertonung des heute weltweitbekannten Liedes. Am 24. Dezember 1818 war bei der Christmette in der Kirche St. Nikolaus in Oberndorf die Uraufführung, Hilfspriester Mohr und Aushilfsorganist Gruber improvisieren ein Weihnachtslied, weil die Orgel kaputt ist.
Später arrangierte Gruber auch das Lied für die Orgel. Die ``Stille-Nacht-Kapelle`` in Oberndorf anstelle der Nikolaus Kirche, ist heute eine Touristenattraktion. Von diesem Weihnachtslied, daß in der ganzen Welt bekannt ist, gibt es Übersetzungen in mehr als 300 Sprachen und Dialekte.

Samstag, 19. Dezember 2009

Es ist wieder soweit – es ist Weihnachtszeit!

Tannenbaum, Geschenke und Weihnachtsgans. Die Weihnachtsfeiertage werden ausgiebig gefeiert Allerdings ihr zentraler Inhalt ist die Geburt Jesu. Jedoch gibt es über seine Geburtstermin keine historischen Zeugnisse. Nur 57 Prozent der Deutschen kennen die Weihnachtsgeschichte. Ein Viertel davon nimmt an, sie wäre von den Brüdern Grimm. Aber trotzdem freuen sich alle auf Weihnachten. In der Weihnachtszeit haben sich viele Bräuche erhalten: Christkindles – Runterläuten in Leutershausen bei Ansbach, Weihnachtsschießen in Berchtesgaden und Stephanie-Ritt in Mörlbach nahe des Starnberger Sees. Zentrales Bild des Weihnachtsfest ist noch immer der geschmückte Baum.

Samstag, 12. Dezember 2009

Bergwacht in Bayern.

Einige Münchner Männer gründeten 1920 die erste deutsche Bergwacht. 1923 umfaßt die Bergwacht bereits drei Abteilungen, München, Allgäu und Chiemgau. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Auflösung der Bergwacht verfügt. Daraufhin schlossen sie sich den jeweiligen Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes an.
Die Bergwacht arbeitet da, wo andere Rettungsdienste nicht hinkommen, nicht nur am Berg. Sie werden auch in Schluchten und Höhlen genau so gebraucht wie im Wald; zum Beispiel um Fallschirmspringer von Bäumen zu bergen. Die Bergwachtler helfen ehrenamtlich. Für viele Bergsportler sind sie oft die letzte Rettung. Die Bergwacht ist eben kein Verein, sondern Teil des Roten Kreuzes. Die Geretteten merken das ganz deutlich im Geldbeutel

Sonntag, 6. Dezember 2009

Die Alte Mainbrücke.


Die Alte Mainbrücke ist die älteste Brücke über den Main in Würzburg. Das Bauwerk war bis 1886 Würzburgs einziger Flußübergang. Es wurde 1471 – 1703 erbaut. Im Laufe der Jahre wurde die damalige Brücke bei den Hochwassern und den sogenannten „Hölländerstämme“, Holzstämme, die im Fluß transportiert wurden, teilweise zerstört. Daher wurde die Brücke nach fast 350 Jahren Standzeit durch einen Neubau, die heutige Steinbogenbrücke, ersetzt. Auf der Brücke sind zwölf Sandsteinfiguren aufgestellt. Es handelt sich um Heilige (St. Kilian, Kolonat, Totnan, Nepomuk) und Bischöfe, die in Würzburg gewirkt haben.
Die Brücke verbindet die Altstadt am rechten Mainufer mit der gegenüber liegenden Festung Marienberg. Seit 1992 ist die Brücke für Kraftfahrzeuge gesperrt


Neue Orgel im Regensburger Dom.

Regensburg hat einen neuen Schatz. Seit dem 22. November erklingt in der gut 700-jährigen Geschichte des gotischen Domes eine große Orgel. Eine Orgel der Superlative. Für sie war eine besondere Montage erforderlich. Das fast 37 Tonnen schwere Instrument hängt in einer Höhe von 15 Metern an vier Stahlseilen in der Kathedrale. Eine Weltneuheit ist der Zugang für den Organisten. Er gelangt mit einem frei schwebenden Aufzug an den Spieltisch. Durch diese Art der Montage konnte vermieden werden, die Bausubstanz der Kirche zu beschädigen.

Donnerstag, 26. November 2009

Die ``Steinerne`` in Regensburg.

Die bekanntesten Bauwerke in Regensburg sind der Dom und die Steinerne Brücke. Die Brücke gilt als mittelalterliches Weltwunder. Nachdem sie jetzt für den Straßenverkehr komplett gesperrt wurde, ist sie eine Flaniermeile für Fußgänger. Man soll also die Brücke nicht im Eilschritt überqueren, sondern über den Donaustrudel verweilen. Sie bietet einen herrlichen Blick auf die Altstadt und das idyllische Stadtamhof, die vor einem Jahr zum Welterbe von der UNESCO ernennt wurden. Die Brücke ist als solche die erste nördlich der Alpen, Vorbild der Karlsbrücke und der vielbesungenen ``Pont d `Avignon``.
Ein Gutachten ergab erhebliche Risse und verbannte auch die Stadtbusse. Was 800 Jahre Hochwasser und winterliche Eisstöße nicht kleingekriegt haben, wäre 80 Jahren Autoverkehr beinahe zum Opfer gefallen.

Mittwoch, 18. November 2009

``Männleinlaufen``

Das Nürnberger Männleinlaufen ist ein Schaulaufen nicht nur für die Einheimischen; es ist zu einer Touristenattraktion geworden. Jeden Mittag um zwölf öffnet sich am Hauptmarkt das Tor über der Balustrade der katholischen Frauenkirche. Dann erscheinen die berühmten Nürnberger Männlein. Die sieben Kurfürsten und Kaiser Karl IV. bewegen sich zu Glockenklängen; und dies seit 500 Jahren. Kaiser Karl selbst stiftete das Männleinlaufen zur Erinnerung an die Goldene Bulle von 1356. In dieser Urkunde wurde bestimmt, daß nur die sieben Kurfürsten den König wählen dürfen. Eben diese sieben Würdenträger huldigen den Kaiser im Verlauf des Schauspiels. Seit der jüngsten Restaurierung im Jahre 2003 strahlt das historische Spiel wieder im neuen Glanz.
Vom 28.11. bis zum 20.12.09 ist in der Frauenkirche die Ausstellung ``500 Jahre Männleinlaufen`` zu sehen..

Mittwoch, 11. November 2009

Der letzte Perlmuschelfischer.

Früher gab es die Flußperlmuschel zu Hunderttausenden in bayerischen Flüssen Sie sorgten bei Perlmuschelfischern für reichliche Ernten. Doch heute ist sie kaum mehr zu finden. Diese Muscheln sind anspruchsvoll und existieren nur in kühlen, kalkhaltigen, sauberen Gewässer, die reich an Sauerstoff, aber arm an Nährstoffen sind. Bedingungen, die es so gut wie nicht mehr gibt. Im bayerischen Wald gibt es noch einen pensionierten Polizisten, der in der dritten Generation ein passionierter Flußperlfischer ist. Man hat mit der Nachzucht dieser Muscheln angefangen. Doch erst in Jahrzehnten wird man feststellen können, ob so ein Versuch tatsächlich Erfolg hat.

Mittwoch, 4. November 2009

Die Burgruine zu Donaustauf.


Die Walhalla ist allgemein bekannt, aber die Burgruine kennen die wenigsten.
Die mittelalterliche Burg „Castellum Stufo“ wurde zwischen 914 und 930 zum Schutz der Ungarneinfälle errichtet.
Die Ungarneinfälle waren eine Serie aus kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den noch nicht seßhaften Ungarn, den Magyaren und ihren Nachbarn. Am häufigsten kam es dabei zu Zusammenstößen mit dem Ostfrankenreich, wobei sie mehrfach plündernd in Bayern einfielen. Ausgrabungen weisen darauf hin, daß auch dieser Ort schon in vorchristlicher Zeit besiedelt war. Die erste Nennung einer Herrschaft in Donaustauf fällt in das Jahr 1285. Damals bestätigte Rudolf von Habsburg dem Regensburger Bischof die Grafschaftsrechte in Donaustauf.
1592 wurde durch einen Blitz in den Burgturm die gesamte Anlage stark in Mitleidenschaft gezogen. In Dreißigjährigen Krieg wurde 1634 die Burg von schwedischen Truppen eingenommen , geplündert und zerstört. Seit Ende des 17. Jahrhunderts blieb sie dem Verfall preisgegeben.
Seit 1989 ist die Burgruine Eigentum des Marktes. Die Marktgemeinde hat in den 90iger Jahren eine Sanierung durchgeführt.


Montag, 2. November 2009

Deutscher Bergriese, die Zugspitze.

Wer die Einsamkeit liebt, für den müßte der fast 3000 Meter-Gipfel der Zugspitze das Höchste sein. Aber von wegen Bergeinsamkeit. Eine halbe Million Menschen besuchen jährlich den deutschen Rekordgipfel, denn die Gipfelstation am Schneefernerhaus ist bequem mit der Bahn zu erreichen. Zwölf Kilometeer, davon über 4000 Meter durch Fels, fährt die Zugspitzbahn seit 1928 von Eibsee bis Gipfel und überwindet dabei bis zu 25 Prozent Steigung. Im Mai wird wie jedes Jahr der höchste Maibaum gefeiert. Diesmal wurde er nicht geklaut. Es gibt auch einen Zugspitzpostboten, der den Bergbriefkasten leert. Im Oktober wird der Schneeferner-Gletscher von seiner Schutzfolie befreit, damit die Skifahrer ihre Freude haben können. Unterm Gipfel rund um das Schneefernerhaus kehrt dann Ruhe ein.

Montag, 26. Oktober 2009

Die Rhein-Main-Donau AG (RMD)

Ein großes Projekt ermöglicht, daß Schiffe von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer fahren können. Bayern liegt im Zentrum dieses Mammutprojekts. Für den Ausbau des Wasserwegs von Main zur Donau wurde 1921 die Rhein-Main-Donasu AG gegründet.Dabei wurde bestimmt, daß die RMD die Wasserkraft an den fünf bayerischen Flüssen, Main, Regnitz, Altmühl, Donau und Lech, nutzen darf. Das heißt, sie kann Kraftwerke bauen und die daraus gewonnene Energie verkaufen. Bis Mitte der 90er-Jahre ist die AG im Besitz der Bundesrepublik und dem Land Bayern, dann wird dir RMD privatisiert. Heute hat die E.ON als Mehrheitsgesellschafter das Sagen. Der Donauausbau ist seit vielen Jahren ein Streitthema. Für die Freunde der Schiffahrt ist die Donau zwischen Straubing und Vilshofen ein Nadelöhr, das ausgebaut gehört. Die Naturschützer lehnen eine Kanalisierung grundsätzlich ab.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

``Bayerns böse Buben``

In Bayern wird gewildert wie eh und je. Jennerwein, Räuber Kneißl und der Bayerische Hiasl gehören zu Bayern wie der König. Der Schwarzgeher, wie der Wilderer in Bayern heißt, ist Kult. Und der Kult ist lebendig. Über 200 Wilderer erwischt die Polizei jedes Jahr. Aber die meisten Wildschützen werden nie erwischt. Denn sie genießen heute wie vor 100 Jahren den Schutz von Teilen der Bevölkerung.

Freitag, 9. Oktober 2009

Weinlese in Franken.

In Iphofen im Landkreis Kitzingen wurde die Weinlese 2009 eröffnet. Es bestehen die besten Aussichten für den Jahrgang 2009. Es seien vor allen bei den Rebsorten Silvanner und Riesling, sowie bei den Rotweinen höchste Qualität zu erwarten. Der fränkische Silvaner feiert heuer einen runden Geburtstag. Vor genau 300 Jahren wird die weiße Rebsorte Silvaner zum ersten Mal ins fränkische Weinland gebracht.
Die fränkischen Winzer bauen zu 80 Prozent Weißweinsorten und zu 20 Prozent Rotwein an. Die Hauptlese wird bei stabiler Wetterlage bis Ende Oktober dauern.

Freitag, 2. Oktober 2009

Heimkehr aus luftiger Höh``, die Rückkehr der Rindviecher.

Zwischen Mitte September und Oktober erfolgt der Alm- oder Alpabtrieb. Der Almabtrieb ist die Rückkehr des Viehs von den Bergwiesen ins Tal, wo es in den Stallungen der Bauernhöfe überwintert. Zum Abtrieb werden die Kühe schön herausgeputzt und die Herde führt eine ``Kranzkuh`` an. Auf Gemeinschaftsalmen erfolgt nach dem Abtrieb ins Tal der sogenannte Viehscheid, bei dem die Tiere wieder ihren Besitzern zugeordnet werden, deshalb heißt im Allgäu der Alpabtrieb Viescheid. Heute ist der Brauch vielerorts zu einer gefeierten Touristenattraktion geworden. Im nächsten Frühsommer, um Pfingsten, erfolgt der Auftrieb, jedoch ohne besondere Veranstaltungen.

Freitag, 25. September 2009

Das ``Bayerische Meer``.

Der Chiemsee wird das Bayerische Meer genannt, weil er vielleicht mit 80 000 Quadratkilometern der größte See in Bayern ist. Oder, weil er im Sommer von tausenden Touristen überschwemmt wird. Seit rund 100 Jahren strömmen die Sommerfrischler und Touristen auf die Inseln, in die Schlösser. Nicht unschuldig daran ist König Ludwig II. Die Region ist auch ein herrliches Fleckchen in der weißblauen Ferienlandschaft. Der Chiemsee ist mit dem imposanten Panorama der Chiemgauer Berge ein Landstrich wie aus dem Bilderbuch. Allerdings für echte Wassersportler bleiben die Berge nur Kulisse. Es gibt genügend Strandbäder in Übersee, Grabenstädt, Chieming und Seebruck.. oder man legt sich direkt und kostenlos ans Ufer. Auch für die Radler sind gut beschilderte Wege vorhanden. Nach 60 Kilometer hat man den See umrundet.

Montag, 14. September 2009

Schloß Neidstein in der Oberpfalz.

Über ein Tal erhebt sich stolz Schloß Neidstein. Jahrhunderte lang lag das Schloß verborgen und vergessen im Oberpfälzer Wald im nahen Etzelwang bei Amberg. Plötzlich gehörte es drei Jahre lang Nicolas Cage. Und schlagartig wurde es hundertfach in der Boulevardpresse erwähnt. Für einige Wochen war die Region um die Oberpfälzer Hauptstadt öfters in ``Bunte`` und ``Vogue`` als sonst im einen Jahr. Nicolas Cage und seine europäischen Wurzeln wurden bekannt gemacht. Jetzt hat das Schloß einen neuen Besitzer. Der ehemalige Schloßherr zog, ohne jemals richtig eingezogen zu sein, fast unbemerkt wieder aus. Neuer Besitzer ist ein Rechtsanwalt aus Amberg, der es nicht für sich alleine will. Es könnte nun ein Museum oder ein internationales Jugendzentrum werden. Der Bürgermeister von Etzelwang hätte gern etwas Touristisches. Nun hat auch die Kommunalpolitik das Wort. Allerdings müßte es noch saniert werden, was etwas teurer wäre als das Schloß selbst.

Dienstag, 8. September 2009

Der Fluß Regen.

Der Regen (tschechisch Rezná) ist ein 169 km langer Fluß in Ostbayern und Tschechien. Der ``Große Regen`` entspringt im südlichen Böhmerwald und fließt bei Bayrisch Eisenstein auf deutsches Staatsgebiet. Die Quelle des ``Kleinen Regens`` befindet sich am Fuße vom Großen Rachel in Tschechien. In Zwiesel entsteht durch Zusammenfluß von Großen und Kleinen Regen der ``Schwarze Regen``. Er durchfließt die beiden Stauseen Höllensteinsee und Blaibacher See. Der ``Weiße Regen`` entspringt dem Kleinen Arbersee. Ab dem Zusammenfluß des Weißen und Schwarzen Regen bei Bad Kötzting trägt der Fluß den Namen Regen. Bei den Einheimischen werden jedoch die Quellflüsse alle als Regen bezeichnet . In Regensburg mündet der Regen in die Donau. Von der Donau zweigt bei der Autobahnbrücke der Europakanal ab, der nach gut 2 km in den Regen mündet.
Früher gab es auf dem Regen Flößerei. Im 17. Jahrhundert wurde von Zwiesel bis Regensburg wegen der im Fluß betriebenen Perlenzucht ein Holzfluderverbot erlassen. Bis zu 1200 Muscheln mußten für einen Perlenfund geöffnet werden.
Viele Orte haben einen Bezug zum Flußnamen (Regen, Weißenregen, Regenpeilnstein, Regenstauf usw.) Regensburg ist dagegen nur indirekt an dem Namen Regen angelehnt, da er vom lateinischen Castra Regina (Lager am Regen) abgeleitet ist. Heute erlangt eine zunehmende Bedeutung der Tourismus am Regen. Für Wanderer und Radfahrer besteht ein ausgebautes Wegenetz. Außerdem ist der Regen bekannt als einer der schönsten Bootswanderflüsse.

Sonntag, 30. August 2009

``Längste Burg der Welt`` in Bayern.

Burghausen im oberbayerischen Landkreis Altötting feiert Burg-Rekord. Der Hotelier Reisinger hatte die Aufnahme ins Guinness Buch der Rekorde eingeleitet und dafür wird ihm die Urkunde ausgehändigt. Mit einer Nord-Südausdehnung von über 1000 Metern erstreckt sich die Burganlage samt ihrer sechs Innenhöfe auf einer schmalen Bergzunge. Die Anlage wurde unter den Wittelsbachern vom 12, Jahrhundert an ausgebaut. Sie war zeitweise die Residenz der Herzöge von Niederbayern. Burghausen zählt mit dem Ensemble aus pittoresker Altstadt, berühmter Burg und Salzachtal zu den bekanntesten Ausflugszielen in Südostbayern. Zur Baugeschichte der Burg erfährt man näheres auf der Internetseite der Stadt Burghausen.

Freitag, 28. August 2009

Eixendorfer Stausee.



Die Schwarzach ist ein linker, rund 60 km langer Zufluß der Naab bei Schwarzenfeld in der Oberpfalz. Sie wurde in den siebziger Jahren zwischen Neunburg v.W. und Rötz zur Hochwasserregulierung und Stromgewinnung zum Eixendorfer See angestaut.
In diesem See versank der Ort Eixendorf und die ehemalige Bahnlinie. Die kristallklare Schwarzach speist den ca. 6 Kilometer langen Stausee; ein Gewässer voller bissiger Räuber. Hier stehen die Räuber, Hecht, Zander, Waller, Aal und Rapfen Schlange. Ein Dorado
für Angler. Auskunft erteilt der Fischereiverein e.V. Neunburg .v.W.
An manchen Stellen schmiegt sich das herrliche Naherholungsgebiet harmonisch an den Oberpfälzer Wald. In Hillstett trifft man auf die Vorsperre. Am Hauptsee in Gütenland vergnügen sich die Camper im Haus-Seeblick der Familie Mehltretter Auch ein Panorama-Hotel am See ist zu finden.

Freitag, 14. August 2009

Der Sylvensteinspeicher

Der Sylvensteinspeicher ist idyllisch eingebettet in die Landschaft, im Hintergrund ein herrliches Alpenpanorama und wirkt so, als sei er schon immer dagewesen. Doch es ist nicht so, denn er wurde vor 50 Jahren von Menschenhand geschaffen und erfüllt einen ganz besonderen Zweck. Ein kleines Dorf wurde komplett umgezogen, um das Isartal zu retten: vor zu viel Wasser und vor zu wenig.1959 wurde das letzte Haus der Ortschaft Fall abgerissen und das Tal zu einem riesigen Stausee geflutet. Die Bewohner von Fall fanden ihre neue Heimat, trotz heftigen Widerstand, einige Hundert Meter weiter südlich, im neuen Dorf Neu-Fall. Nun regulieren zwei Kraftwerke an der Talsperre den Wasserstand und produzieren jede Menge Strom.

Mittwoch, 5. August 2009

Von Prag nach Konstanz, ein Weg ins Feuer.

Im Jahre 1414 kam der 45jährige Jan Hus auf dem Weg zum Konstanzer Konzil auch durch die Oberpfalz. Die Sympathiebekundungen der Bevölkerung sollten sich schon bald in Furcht und Entsetzen verwandeln. Trotz versprochenes freies Geleit und unbehelligte Rückkehr nach Böhmen durch den Kaiser Sigismund, landete der tschechische Reformer auf dem Scheiterhaufen. Auch die ``Obere Pfalz``, heute Oberpfalz, wurde hineingerissen in die Raubzüge der Jan Hus Anhänger, den Hussiten. Jahrhunderte sind seitdem vergangen. Doch der Hussitenkrieg hat seine Spuren hinterlassen. Vor allem in den Oberpfälzer Freilichtspielen. Die Aufführungen in Neunburg vorm Wald (``Der Hussenkrieg``), in Furth im Wald (``Der Drachenstieg``) oder in Bärnau (``Jan Hus-ein Weg ins Feuer``) erinnern an das dunkle Kapitel deutsch-tschechischer Nachbarschaftsgeschichte.
Lebendige Spuren der Hussen-Kriege werden durch moderne Technologie veranschaulicht. Die ``Hussitische Enzyklopädie`` hat hierfür eine CD-ROM geschaffen, herausgegeben vom Hussiten-Museum im tschechischen Tabor.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Ein Münchner Original: der ``Kocherlball``

Eine Tradition aus dem Jahre 1880. Früher trafen sich die Dienerschaft u.a. die Köche, noch vor Sonnenaufgang , um auf dem Kocherlball zu tanzen. Ursprünglich durfte nur die Dienerschaft und das Küchenpersonal zum Kocherlball gehen. Daher der Name ``Koch``-erl.
Anschließend mußten sie ja bei den ``Herrschaften`` rechtzeitig den Dienst antreten.
Im Jahr 1989, anläßlich der 200-Jahrfeier des Englischen Garten, rief das Münchner Kulturreferat den Kocherlball wieder ins Leben. Die Münchner tanzen in historischen Trachten noch heute einmal im Jahr im Englischen Garten. Sogar kostenlose Tanzkurse werden hierfür angeboten. Rasch wurde die Tanzveranstaltung zu einer Institution.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Moscheen in Bayern

Mitte der 50er-Jahren holte Deutschland Millionen Arbeiter aus dem Ausland. Sie sollten vorübergehend ihre Arbeitskraft für gering qualifizierte Tätigkeit zur Verfügung stellen; aber nicht dauerhaft bleiben – daher der Name ``Gastarbeiter``. Diese stammten aber nicht nur aus katholischen Ländern, wie Italien, Spanien oder Portugal, sondern auch aus der Türkei oder Marokko. Sie brachten damit eine fremde Religion mit: den Islam.
Heute leben mehr als 1,6 Millionen Muslime in Bayern. sie sind längst keine ``Gastarbeiter`` mehr und wollen würdige Gotteshäuser bauen. Es gibt in Deutschland 2600 Moscheen, davon an die 400 in Bayern. Jedoch sie sind versteckt im Hinterhof oder in ehemaligen Lagerhallen. Meistens sind sie verbannt im Gewerbegebiet am Stadtrand. Es entstand der Begriff ``Hinterhofmoscheen``. Touristen sind von der blauen Moschee in Istanbul begeistert. Wenn es aber um Kuppel und Minarette in der eigenen Nachbarschaft geht, ist die Begeisterung schnell vorbei.
Die Probleme mit den Einheimischen sind immer gleich: ein orientalischer Bau sei ein Fremdkörper, das Stadtbild ist in Gefahr, die Höhe der Minarette, vor allem wenn sie höher als der Kirchturm sind.
Integration einschließlich Moschee kann aber auch relativ reibungslos funktionieren. Dies zeigen die Städte Ingolstadt, das unterfränkische Karlstadt am Main und insbesondere das oberbayerische Penzberg, die in der Architektur ganz neue Wege gingen.

Montag, 6. Juli 2009

Die Oberpfalz

Ganz im Osten von Bayern liegt die Oberpfalz. Sie reicht von der Donau bis fast zum Fichtelgebirge und vom Oberpfälzer Jura bis zur Grenze von Tschechien. Geographisch gesehen liegt sie genau in der Mitte von Europa. Jedoch im Bewußtsein der Deutschen nimmt sie eine Randlage ein. Die meisten verwechseln die Oberpfalz mit der Pfalz. Der kleinste (nach der Einwohnerzahl) der sieben bayerischen Bezirke ist für viele ein unbekanntes Land. Das manche die Oberpfalz für eine schöne Landschaft halten, nützt wenig, wenn sie nicht hinfinden. Die bekannteste Stadt ist Weiden. Zwar haben die meisten auch von Regensburg schon mal gehört, aber mit der Oberpfalz wird die Domstadt nicht verbunden.
Den Oberpfälzern wird nachgesagt, daß sie sich durch harte Arbeit und große Zurückhaltung gegenüber Fremden auszeichnen. Schuld daran war das harte Leben über Jahrhunderte hinweg in einer umkämpften Grenzgegend und kargen Naturlandschaft.
Regensburg, das seine goldene Zeit als Freie Reichsstadt erlebt, löst erst 1810 Amberg als Hauptstadt der Oberpfalz ab. Für die Tourismus-Manager ist es höchste Zeit die Oberpfalz bekannter zu machen.

Dienstag, 23. Juni 2009

Die Naab

Der Fluß durchzieht die nördliche und südliche Oberpfalz. Flüsse gehören zu den wertvollsten Landschaftsbereichen und wurden vom Menschen besonders vielseitig und intensiv benutzt. Die Naab entsteht westlich des Oberpfälzer Waldes südlich von Weiden durch die Vereinigung von Haidenaab und Waldnaab. Die Haidenaab entspringt im Landkreis Bayreuth am Südrand des Fichtelgebirges . Die Waldnaab, der längste Quellfluß, entspringt im Oberpfälzer Wald an der deutsch-tschechischen Grenze. Die Fichtelnaab ist ein Zufluß der Waldnaab. Seine Quelle befindet sich am Südosthang des Ochsenkopfes. Ein weiterer Zufluß ist die Schweinnaab. Die Naab verläuft entlang der A 93 und der B 15 sowie später der B 8 unter anderem über Schwandorf, Burglengenfeld und Kallmünz in Richtung Süden. Sie mündet bei Regensburg-Mariaort in die Donau. Bereits in der Römerzeit war die Naab ein wichtiger Handelswerg von Süd nach Nord. Die frühere Flußfischerei ist in die Hände von Sport- und Anglervereine übergegangen. Gewässer gehören heutzutage zu den beliebtesten Freizeitzielen. Der Fluß bzw. das Naabtal ist seit 1988 durch das Naabtal Duo und dessen Erfolgshit Patrona Bavariae bundesweit bekannt geworden.

Freitag, 12. Juni 2009

Gletscher im ``Sommerkleid``.

Deutschlands einziger Gletscher, der Schneeferner auf der 2962 Meter hohen Zugspitze wurde auch in diesem Jahr wieder zum Schutz vor Sonne und Regen abgedeckt; dies bereit zum 17. Mal. Es geschieht aus Gründen des Naturschutzes, aber natürlich auch aus wirtschaftlichen Beweggründen. Auf einer Fläche eines Fußballfeldes werden 30 Meter lange und 5 Meter breite Planen und Matten von Hand verlegt. Die Helfer der Zugspitzbahn brauchen dafür knapp zwei Wochen. Die Abdeckung isoliert und leitet das Regenwasser ab.. Dadurch bleibt der Schnee auf dem Gletscher liegen und schützt das darunter liegende Eis.
In den vergangenen 40 Jahren ist der Gletscher auf dem Zugspitzplatt deutlich zurückgegangen, sowohl was seine Ausdehnung als auch seine Dicke betrifft. Experten fürchten , daß der Schneefernergletscher bereits im Jahre 2030 verschwunden sein könnte.
Einst war auf dem Zugspitzplatt auch Sommerskilauf möglich

Mittwoch, 3. Juni 2009

Das fränkische Seenland.

Es war ein riesiges Bauvorhaben, das 1970 vom Bayerischen Landtag beschlossen wurde. Es ging um die Regulierung der unterschiedlichen Wasservorkommen in Bayern. Wasser aus dem Altmühl- und Donautal sollte in das Regnitz-Main-Gebiet übergeleitet werden. Heraus kam dabei der Bau des Fränkischen Seenlandes. Nach 30 Jahren war der Wasserausgleich zwischen Nord- und Südbayern vollbracht. Es entstand dabei der Brombachsee, Altmühlsee und der Rothsee. Dieses Seenland entwickelte sich schnell zu einem beliebten Erholungsgebiet. Neben den Erholungsefekt ist auch der ursprüngliche Grund des Bauvorhabens, der Wasserausgleich, ein voller Erfolg. Auch der Main-Donau-Kanal profitiert von dem Wasserleitungssystem. Das ``Überleitungssystem`` wird vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach betreut.

Freitag, 29. Mai 2009

Pfingsten: Kerzenwallfahrt.

Es ist eine besondere Wallfahrt, die Kerzenwallfahrt von Holzkirchen (Markt Ortenburg im Landkreis Passau) zur Mutter Gottes auf dem Bogenberg. Sie findet jedes Jahr am Pfingstwochenende statt. Junge Burschen tragen einen mehr als zwölf Meter langen rund 50 Kilo schweren, mit Wachs umwickelten Fichtenstamm zu der berühmten Wallfahrtskirche hoch über der Donau. Wenn die Holzkirchner Männer und Frauen am Pfingstsonntag am Fuße des Bogenberges ankommen, haben sie schon zwei Tage und 75 Kilometer Fußmarsch hinter sich. Bis hierher wird die Kerze ``liegend`` getragen. Dann beginnt eine schwierige und aufregende Aufgabe: Es gilt die ``lange Stange`` aufrecht den steilen Weg auf den Berg zu tragen. Wehe, wenn sie umfällt, denn der Volksglaube weiß: Das bringt Unglück.
Nach der Überlieferung legten die Holzkirchner vor über 500 Jahren ein Gelübde gegen den Borkenkäfer ab, da mit dem Absterben der Wälder eine wichtige Existenz gefährdert wurde.

Freitag, 22. Mai 2009

Vor 10 Jahren , als Bayern im Wasser versank.

Im Mai 1999 regnet es in Bayern tagelang. Dazu kommt das Schmelzwasser aus den Bergen. Kleine Bäche werden zu reißenden Flüssen, Straßen und Bahnen werden überflutet. Fünf Menschen sterben, der Sachschaden beträgt eine Milliarde Euro. Was hat sich seither in Sachen Hochwasserschutz getan?
Darauf beschließt die bayerische Staatsregierung im Mai 2001 das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm. Viele Städte und Gemeinden haben inzwischen viel Geld in technischen Hochwasserschutz, wie Dämme, Deiche und Rückhaltebecken, investiert. In Regensburg nutzt man mobile Hochwasserschutz-Elemente. Das sind Aluminium-Stützen und Dammbalken, die zusammengesetzt, eine Schutzmauer auf einer Länge von 1400 Meter bilden. Vorteil: Nach Entwarnung kann die Wand wieder entfernt werden.
Was die Naturschützer lange Zeit vergeblich einforderten, will der Freistaat künftig stärker fördern. Das heißt, einige ``Sünden`` der Vergangenheit , wie Begradigungen und Flächen-
verbau, korrigieren. Renaturierung und Auenprogramme stehen nun häufiger auf der Agenda.

Samstag, 16. Mai 2009

Das ``Pompejanum`` in Aschaffenburg.

Das Pompejanum ist ein Nachbau einer römischen Villa, die bei Ausgrabungen im italienischen Pompeji gefunden worden war. Es steht am Hochufer des Mains in Aschaffenburg. Bayernkönig Ludwig I. ließ die Villa durch seine Hofarchitekten Friedrich von Gärtner nachbauen. Es sollte nicht als königliche Villa, sondern als Anschauungsobjekt zum Studium der antiken Kultur dienen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Pompejanum schwer beschädigt. Nach fast 50 Jahren dauernder Renovierungsarbeiten ist es nun wieder eröffnet.

Samstag, 9. Mai 2009

Der Erfinder der Jeans.

Eine Erfolgsgeschichte des Buttenheimers Hosenhändler, der es in den USA zu Weltruhm brachte. Levis Strauss aus Buttenheim im heutigen Landkreis Bamberg wanderte 1847 nach Amerika aus. Zusammen mit dem Schneider Jacob Davis hatte er die Jeans erfunden. Die entscheidende Neuerung: Taschen und Hosenlatz waren mit Nieten verstärkt. Solche robuste Hosen brauchten die Wild-West-Pioniere. Darauf begann der Siegeszug der blauen Hose. Als erfolgreicher und wohlhabender Unternehmer starb Strauss mit 73 Jahren in seiner neuen Heimat San Francisco. Dort ist bis heute der Firmensitz der Weltfirma Levi`s .
1945 kam die Hose mit den Amerikanern nach Deutschland. Levi`s Jeans haben in verschiedenen Kulturen auch verschiedene Bedeutungen.
In Buttenheim kann man ein Levi-Strauss-Museum besichtigen.

Samstag, 2. Mai 2009

Walberla-Fest.

Die Ehrenbürg bei Forchheim, im Volksmund auch Walberla genannt, gilt als einer der bedeutendsten frühgeschichtlichen Kultplätze in Franken. Mitten auf der Ehrenbürg steht eine Kapelle. Der Sage nach wurde sie von der Heiligen Walburga errichtet, die dem Hexenkult Einhalt gebieten wollte. Walburga kam als Missionarin aus England. Wegen ihrer Verdienste um die Christianisierung der Franken wurde sie heilig gesprochen.
Fast so alt wie die Nutzung des Walberlas soll auch das Walberla-Fest sein, das hier immer am ersten Maiwochenende gefeiert wird. Seine Wurzeln sollen bis auf ein heidnisches Opferfest zurückreichen.
Heute lockt das Fest Zehntausende von Besucher auf den Berg. Es beginnt mit einem Bieranstich und Aufstellen des Maibaums. Dann folgen ein Gottesdienst in der Walburgiskapelle und Festbetrieb auf dem Berg.

Samstag, 25. April 2009

Der ``Mühlhiasl``.

Der Mühlhiasl hieß vermutlich Matthias Lang, geboren 1753 ,gestorben 1805 in Zwiesel. Er war angeblich ein Weissager und Prophet. Man nannte ihn den Waldpropheten, in Bezug auf den Bayerischen Wald. Als Einzelgänger soll er im Wald gehaust haben und er bestieg Berge, um seine Visionen zu erweitern. Wie bei vielen anderen Visionen steckten die Prophezeiungen voller Symbolik, die weitreichende Deutungen offen ließen.
Einige seiner Prophezeiungen waren:
``wenn der eiserne Hund durch den Vorwald bellt`` (Dampflokomotive!!)
``wenn man Sommer und Winter nicht mehr unterscheiden kann`` (Klimawandel!!)
``wenn man Mandl und Weiber nimmer auseinander kennt`` (Frauen tragen keine Röcke,
sondern Hosen und haben kurzen Haarschnitt !!)

Erzählt werden die Geschichten aber noch immer, und viele Leute dieser Region kennen einige Zitate, die ihm zugeschrieben werden. Ob es ihn nun gegeben hat oder nicht, heutzutage wird ihn noch Respekt und Glaube entgegengebracht

Freitag, 17. April 2009

Der Main.

Der einzige Fluß in Mitteleuropa, der von Osten nach Westen fließt. Südwestlich von Kulmbach vereinigen sich seine beiden Quellflüsse, der Weiße und der Rote Main. Der Weiße Main entspringt im Fichtelgebirge auf der Ostseite des Ochsenkopfes und der Rote im Fränkischen Jura in der Nähe von Creussen. Auch nach dem Zusammenfluß seiner Quellflüsse ist der Obere Main eher ein Flüsschen als ein Fluß. Erst bei der Mündung der Regnitz ändert er seinen Charakter, er wird zu einer internationalen Schifffahrtsstraße. Bei Schweinfurt verläßt der Main seine westwärts gerichtete Fließrichtung, knickt nach Süden ab, erreicht in Marktbreit seinen südlichsten Punkt und wendet sich in Höhe von Ochsenfurt wieder nach Norden bis Gemünden, am Eingang zum Spessart. Er bildete demnach das bekannte Maindreieck Die Wasserqualität des Mains hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Seit Eröffnung des Main-Donaukanals sind auch Fischarten aus der Donau zu finden. In der Spessartromantik bildet der Main das Mainviereck .Er war von jeher die Verkehrsader entlang des Spessarts, von Lohr über Rothenfels bis hin zu Wertheim und Miltenberg. Als Untermain verläßt er den Spessart in Richtung Westen und fließt in einem weiten Bogen bis zur Mündung in den Rhein. Von Aschaffenburg bis Kahl bildet er die Landesgrenze zwischen Bayern und Hessen. Er mündet fast lautlos gegenüber von Mainz in den Rhein; 524 Kilometer entfernt von der Mainwiege bei Kulmbach.

Freitag, 10. April 2009

Ostern in Franken.

Der ``Osternkult `` in Franken hat viele Gesichter. Lohr am Main pflegt seit 350 Jahren die Karfreitagsprozession. Das österliche Spektakel lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Ebenfalls seit Jahrhunderten wird in der Adelsgundiskapelle am Staffelberg bei Staffelstein eine umstrittene Osterkrippe aufgebaut. Für manche ist es Kitsch, für viele ein frommes Brauchtum. Jährlich pilgern unzählige Gläubige zur Osterkrippe. Und zu bestaunen sind die vielen Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz. Fast kein Brunnen ist ``oben ohne``. Auch in Bamberg haben Krippenfiguren Tradition. In Ostheim vor der Rhön kommt nicht der Osterhase zu den Kindern, sondern der Osterstorch. Demnach liegen gebackene Störche im Osternest. Der Brauch geht wahrscheinlich darauf zurück, daß zur Osterzeit die Störche in die Rhön zurückkehrten.

Donnerstag, 2. April 2009

Ein Heimkehrer in Bayern, das ``Pinselohr``.

In vielen Teilen Bayerns galten Luchse mehr als 150 Jahre als ausgestorben. Der Luchs wird auch Pinselohr genannt, da er am Ende der Ohren lange Haarbüschel hat. Nun streift er wieder durch den Bayerischen Wald und den Frankenwald. Jahrhundertlang wurde die Wildkatze gnadenlos verfolgt. Das endgültige Aus für das Raubtier kam im 19. Jahrhundert. Durch intensive Jagd war der Rehbestand im Bayerischen Wald stark dezimiert, das Rotwild ganz ausgerottet. Dies bedeutete für den Luchs akute Nahrungsknappheit. Er begann Nutztiere zu reißen und wurde zum Nahrungskonkurrenten des Menschen. 1846 fiel bei Zwiesel der Schuß auf den letzten Luchs und 1897 wurde der letzte seiner Art in den bayerischen Alpen erlegt.
Nicht alle freuen sich der Rückkehr der leisen Räuber. Vor allem die Jäger sehen in dem Tier eine unangenehme Konkurrenz. Und so besteht nun seit Jahren ein Streit zwischen Jäger und Naturschützern.

Dienstag, 24. März 2009

``Feuerwerker`` - Männer vom Sprengkommando.

Auch mehr als 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gefährden in Bayern scharfe Bomben und Granaten die Menschen. Es finden sich heute noch eine Vielzahl von Blindgängern im Erdreich. Häufig werden diese unabhängig von einer gezielten Suche bei Baumaßnahmen entdeckt. Danach schlägt die Stunde der Männer vom Sprengkommando. Eine sehr gefährliche Arbeit. Sie müssen die Blindgänger entschärfen, eventuell vernichten und entsorgen. Bei der Entschärfung, d.h. Entfernen des Zünders, sind schon viele getötet worden. Unter Umständen müssen Bomben im scharfen Zustand abtransportiert werden.
In Bayern gibt es keinen staatlichen Räumdienst. Es gibt Firmen, die mit Hilfe von Flugbildern und Sonden Blindgänger im Boden aufspüren können.

Dienstag, 17. März 2009

Napoleon in Bayern.


Im Jahre 2009 jährt sich zum 200. Mal der Krieg zwischen Österreich auf der einen und den Truppen des Rheinbundes, unter französischer Herrschaft, auf der anderen Seite. Im Frühjahr 1809 betrat der französische Kaiser bayerischen Boden, um das junge Königreich Bayern gegen die österreichischen Angreifer zu verteidigen. Nach der Entscheidungsschlacht bei Eggmühl am 22. April eroberte Napoleon auch Regensburg, wobei er angeblich die einzige Kriegsverletzung seines Lebens erlitt. Regensburg und die nördlichen Vororte Reinhausen, Steinweg und auch Stadtamhof waren damals von den Österreicher besetzt.
Besonders schwer traf die Geißel des Krieges das bairische Stadtamhof. Um den Rückzug der österreichischen Truppen nach Böhmen zu decken, schleuderten sie ihre Haubitzen vom Dreifaltigkeitsberg (heute Österreicher Weg) auf Freund und Feind. Bis nachts zehn Uhr, am 23. April 1809, dauerte das österreichische Geschützfeuer. Um Mitternacht standen etwa siebzig Häuser in Brand; die Flammen schlugen über die Hauptstraße zusammen. An ein Löschen war nicht zu denken. Auch am folgenden Tag loderten die Flammen. Stadtamhof war ein rauchender Trümmerhaufen.

Trotz all dem Elend gilt das „Zeitalter“ Napoleons als Wiege des modernen Europas. Es änderte sich die politische, gesellschaftliche und kulturelle Landschaft grundlegend in den wenigen Jahren von 1789 bis 1815.

Freitag, 13. März 2009

Baum des Jahres – Der Bergahorn

Die ``Pseudo-Platane`` ist Baum des Jahres 2009. Sein Lateinischer Name lautet: Acer pseudoplatanus``, weil er mit seiner Schuppenborke und den handförmig gelappten Blätter einer Platane sehr ähnelt. Der Bergahorn ist eine sommergrüner Laubbaum aus der Gattung der Ahorne. Er ist in Europa und Westasien heimisch. Als einheimisch werden heutzutage nur noch drei Sorten gezählt, der Bergahorn, der Spitzahorn und der kleinblättrige Feldahorn. In freier Natur kann er über 30 Meter hoch und 500 Jahre alt werden. Moosen, Farnen, Spinnen, Insekten und Vögeln dient der Baum als Lebensraum. Auch der Mensch profitiert vom Multitalent Bergahorn. Er gehört zu den wertvollsten Edellaubbäumen. Sein Holz ist sehr hell und hart, läßt sich gut bearbeiten und polieren.
Auch seinen deutschen Namen trägt der Baum zu Recht: Er ist ein Baum der Bergwälder.
Der ``Ahornboden`` ist ein sehr beliebtes Wandergebiet, ein geschlossen bewaldetes Gebiet im Karwendel in Österreich.

Freitag, 6. März 2009

Die älteste Sozialsiedlung der Welt – die Fuggerei in Augsburg.

Auf Jakob Fugger geht unter anderem die Stiftung der ältesten bestehenden Sozialsiedlung zurück. Er galt zu Lebzeiten als reichster bedeutendster Bankier und Kaufmann. Auch im Namen seiner Brüder Georg und Ulrich gründete er die Fuggerei, eine Siedlung für arme Bürger. Damals wie heute dürfen in Not geratene Augsburger Bürger zu einer Jahresmiete von einem rheinischen Gulden (das entspricht heute 88 Cent) in einem der mehr als 60 kleinen Reihenhäuser wohnen. Eine ``Stadt in der Stadt`` mit eigener Kirche, Stadtmauern und Stadttoren, die bis heute jeden Abend vom Nachtwächter geschlossen wird..
Jakob Fugger kann mit Hilfe seiner Brüder durchaus als Vordenker eines Wirtschaftssystems gelten. Er schuf Handelsniederlassungen, handelte mit Länder und finanzierte Kriege. Europaweit besaß er Kupfer-, Gold- und Silberminen. Er wickelte die Geschäfte des Vatikans ab, prägte dessen Münzen und finanzierte dem Papst die Leibwache.
Prominentester Bewohner im 17. Jahrhundert war in der Fuggerei Franz Mozart, der Urgroßvater des Komponisten W.A. Mozart. Die Stadt Augsburg feiert in diesen Tagen den 550. Geburtstag von Jakob Fugger.( 6. März 1459)

Freitag, 27. Februar 2009

Beginn der Starkbierzeit.

In Bayern beginnt mit der Fastenzeit auch die fünfte Jahreszeit: Es gibt wieder Starkbier.
Die bayerischen Mönche haben das Starkbier erfunden. Die eingeschränkte Nahrungsaufnahme in der Fastenzeit soll durch gehaltvollere Getränke ausgeglichen werden, denn Flüssiges war ihnen in jeder Menge erlaubt. Und so brauten sie Starkbier mit wesentlich mehr Alkoholgehalt und auch mehr Kalorien. Schnell fand das Getränk auch außerhalb der Klostermauern Gefallen und fand den Weg in die zahlreichen Wirtshäuser. Dort wurde es gerne getrunken und so entstand die Starkbierzeit.
Höhepunkt der Saison ist das Politikerspektakel auf dem Bierolymp beim Starkbieranstich am 12. März auf dem Nockherberg. Alle Starkbierspezialitäten enden mit –ator; zum Beispiel: Salvator, Triumphator, Maximator, Delicator, Optimator usw.

Freitag, 20. Februar 2009

Landshuter Hochzeit.

Alle vier Jahre spielt die Stadt Landshut Mittelalter. Vom 27. Juni bis 19. Juli ist es wieder soweit. Es ist das größte mittelalterliche Spektakel in Europa. Über 2000 Mitwirkende leben für diese drei Wochen im Jahr 1475, als sich Herzog der Reiche und die polnische Königstochter Hedwig das Ja-Wort gaben. Die begeisterten Bürger und Bürgerinnen in originalgetreuen Kostümen setzen die Prunkhochzeit in Szene.
Da die heutige Bezirkshauptstadt von Niederbayern von den Bomben des Zweiten Weltkrieges fast ganz verschont geblieben war, bildet sie hierfür eine fabelhafte Kulisse. Ihr Zentrum ist eine Augenweide für Liebhaber mittelalterlicher Baukunst. Oberhalb des Tals steht eine imposante Burg, die Trausnitz, aus der Gründerzeit Landshuts. Und wer noch höher hinaus will, steigt auf den Backsteinbau der Martinskirche; er ist mit 130 Meter der höchste der Welt.
Im Mittelpunkt stehen natürlich die Darsteller von Herzog Georg und Hedwig von Polen. Für die Darsteller muß vor allem die Haarlänge stimmen. Das Auswahlverfahren ist streng geregelt. Die Vorstellungsrunden dauern nahezu ein ganzes Monat. Die Mädchen und Buben, Damen und Herren müssen strenge Vorgaben erfüllen. Nichts geht ohne die ``Förderer``.
1902 wurde ein Verein gegründet, der die Landshuter Hochzeit organisiert.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Frühwarnsystem auf der Zugspitze

Anlaß war der verheerende Tsunami. Forscher vom Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt ließen sich von Elefanten inspizieren. Elefanten hatten den Schall des Tsunamis gehört und flohen in höhere Gebiete. Das brachte Wissenschaftler auf die Idee, mit Meßgeräten auf der Zugspitze die Ohren der Elefanten zu kopieren. Bei Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüchen entstehen Schallwellen, die das menschliche Ohr nicht hören kann. Sie breiten sich mit großer Geschwindigkeit bis in die obere Atmosphäre aus. In ca. 80 Kilometer Höhe sind diese Infraschallwellen empfindliche Thermometer. Das Klimameßgerät GRIPS soll jetzt die herannahenden Gefahren ``hören``. Allerdings kann zu Zeit GRIPS die Infraschallwellen nur nachts messen, da GRIPS auch die Wärmestrahlung der Sonne mißt. Aber die Forscher wollen auch dieses Problem lösen. Aber selbst dann, wenn auf der Zugspitze ein Tsunami erkannt wird, wie sollen die Menschen vor Ort gewarnt werden. Dies würde zu lange dauern. Deshalb will man die Meßinstrumente per Satelitt ins All einsetzen. Noch besser wäre die Geräte in den betroffenen Regionen aufzustellen.
Dann würde dank GRIPS nicht nur die Elefanten rechtzeitig den Infraschall hören.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Google geht auf Tauchstation in die Weltmeere.

Nach Google Earth kommt Google Ocean. Mit diesem neuen Programm können sich Internetnutzer umfassend über die Weltmeere und deren Tier- und Pflanzenwelt informieren.
Eine neue Dimension in Unterwasserwelten. Nicht nur Flora und Fauna, sondern auch gigantische Gebirgsformationen kann der Nutzer erkunden. Viele Videos und unveröffentlichtes Material von Unterwasserexpeditionen (z.B. von Jacqu-Yve Cousteau) werden bereit gestellt. Bisher konnte man in die entlegensten Winkel der Erde navigieren. Nun kann man auch in die Ozeane untertauchen, die fast drei Viertel unseres Planeten bedecken. Schließlich sind 70 Prozent der Erde von Meeren bedeckt, die 80 Prozent allen Lebens auf dem Globus beherbergen.

Freitag, 30. Januar 2009

Der Limes

Der Limes, ein römischer Grenzwall, erstreckt sich von Rheinland-Pfalz über Hessen, Baden-Württemberg nach Bayern mit einer Gesamtlänge von 548 Kilometer. Der Grenzwall ist das größte Bodendenkmal Deutschlands. Ein Grenzwall gegen die Germanenflut. Er bildete einst die Grenze des römischen Reichs, besetzt mit Wachtürmen und stolzen Kastellen. Auf bayerischem Gebiet verlief der Wall von Aschaffenburg in Unterfranken bis nach Eining bei Regensburg. Teilweise ist er heute noch erkennbar. Er existiert seit knapp 2000 Jahren. Und noch immer entdecken Archäologen spektakuläre Funde.
In Weißenburg ist ein Informationszentrum errichtet worden, weil dort das Denkmal der römischen Geschichte besonders zu erleben ist. Neben Weißenburg in Mittelfranken liegen die Schwerpunkte der Limes-Vermarktung in Obernburg am Main, sowie in Eining an der Donau und neuerdings in Ellingen. Jedoch sehen Kritiker durch ein neues Projekt den sanften Tourismus im Fränkischen Seenland gefährdet und befürchten ein ``Disneyland-Rummel``!

Donnerstag, 22. Januar 2009

Gefiederte Schlaumeier - Die Rabenvögel

Die Rabenvögel sind schlecht angesehen Als Galgenvögel waren sie verschrien. Der schwarze Vogel hat einen schlechten Ruf, jedoch zu Unrecht. Rabe, Elster und Co sind schlauer als bisher vermutet. Anhand von Beobachtungen und mit Hilfe von Tierexperimenten haben Forscher viel über die sprichwörtliche Intelligenz der schwarzen Vögel herausgefunden. Wenn es um Futter geht, plant der Rabe im voraus. Er versteckt sein Futter nur, wenn er sicher ist, daß er nicht beobachtet wird. Die Raben scheinen einen sechsten Sinn für schwache und kranke Tiere zu haben und gelten daher als Gesundheitspolizei. Dies haben schon manche Landwirte beobachtet. Rabenväter und Rabenmutter sind eigentlich Kosenamen. Denn Raben sind monogam und kümmern sich vorbildlich um ihre Jungen. Die Vorurteile über Raben und Co existieren daher völlig zu Unrecht. Sie gelten als Krönung der Vogelschöpfung.

Freitag, 16. Januar 2009

Freiheitskämpfer Andreas Hofer

Bayern ist seit 1806 Königreich von Napoleons Gnaden und bekommt Tirol zugeschlagen. Die Tiroler weigerten sich mit den Bayern und Franzosen gegen Österreich in den Krieg zu marschieren. Die Zwangsaushebung von Rekruten für die Bayerische Armee führte schließlich zum Aufstand, der am 9. Januar 1809 in der Tiroler Hauptstadt Innsbruck begann. Andreas Hofer, ein Gastwirt und Weinhändler aus dem Südtiroler Passeiertal, stellte sich an die Spitze der antibayerischen Bewegung. Die Tiroler Schützen waren gefürchtet und konnten unter Andreas Hofer und Kapuzinerpater Haspinger das bayerisch-französische Heer dreimal am Bergisel bei Innsbruck bezwingen. Jedoch in der vierten Schlacht unterlagen die Tiroler. Andreas Hofer mußte fliehen und wurde nach Verrat ( durch Landwirt Raffl ) verhaftet und 1810 im damals kontrollierten Mantua erschossen.
``Gott erhalte Franz den Kaiser``, so lautet die erste Zeile der österreichischen Volkshymne von 1804, in deren Geist Andreas Hofer gekämpft hat und gestorben ist. Und die Ironie der Geschichte? Die Melodie von Joseph Haydn ist heute – mit neuem Text – deutsche Nationalhymne.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Aventinus, der bayerische Geschichtsschreiber.

Johannes Aventinus geboren 1477 in Abensberg (Niederbayern), gestorben 1534 in Regensburg. Seinen Namen latinisierte er zu ``Aventinus`` (``der Abensberger``). Er hieß eigentlich Johann Georg Turmair. Ein genialer Gelehrter und eine historische Leitfigur.
Als Chronist gilt er als Vater der bayerischen Geschichtsschreibung. Er hat als Sohn eines Gastwirts eine solide Schulausbildung genossen und studierte an der Universität in Ingolstadt. Doch schon bald war ihm die spätmittelalterliche Scholastik zuwider und unternahm Bildungsreisen zu den Universitäten in Wien, Krakau und krönte seine Universitätsausbildung an der Pariser Sorbonne. Er verfaßte Lehrbücher, Chroniken, sowie die erste topografische Karte des damaligen Bayerns. Seine ``Jahrbücher der Herzöge Baierns`` umfassen die Geschichte Bayerns und er erweiterte das Werk zur ``Bayerischen Chronik``. Als Gelehrter hatte er mit Martin Luther einen regen Gedankenaustausch betrieben. Der Münchner Hof zürnte und er fiel in Ungnade. Wegen angeblicher evangelischer Umtriebe wurde er 1528 verhaftet und in den Kerker geworfen. Ausgerechnet Protestantengegner Kanzler Leonhard von Eck verdankte er seine Freilassung. Daraufhin zog er sich in die Reichsstadt Regensburg zurück und verbrachte dort verbittet seine letzten Lebensjahre. Sein Grab befindet sich im Kloster St. Emmeram in Regensburg. König Ludwig I. von Bayern ließ eine Büste des Geschichtsschreibers in der Walhalla aufstellen.

Montag, 5. Januar 2009

Saluto d`Elba – Ciao, du schöne Insel.



Die Insel Elba ist die größte Insel im Toskanischen Archipel, einer Inselgruppe im Thyrrenischen Meer zwischen Korsika und dem italienischen Festland. Als Venus, die römische Göttin der Liebe, aus den Wellen des Meeres stieg, lösten sich sieben Juwelen von ihrem Diadem. Daraus erwuchsen sieben schöne Inseln.: Giglio, Giannutri, Capraio, Pianosa, Gorgona, Montecristo und Elba , die größte von ihnen. So erzählt die Legende von der Entstehung des toskanischen Archipels.

Seit 1982 fahren wir jedes Jahr .nach Lacona auf Elba . Anfangs war es nur ein Badeurlaub. Aber im Laufe der Jahre haben wir die Insel auf eigener Faust entdeckt. Eine reizvolle kleine Welt für sich; ein Stückchen Italien für den, der die Mühe nicht scheut, den Eigenheiten der Landschaft und Natur nachzuspüren .Ein bevorzugtes Ziel entdeckungsfreudiger Naturliebhaber. Im Frühling breitet sich über die Hänge ein farbiger Blumenteppich der immergrünen Macchienwildnis aus. Der harte intensive Duft wird weit bis aufs Meer hinaus-
getragen. In höheren Lagen geht der Busch in einen Wald aus prächtigen Edelkastanien, Steineichen, Weißbuchen und Kiefern über. Dazu laden ausgedehnte Wanderungen ein. Jedem botanisch interessierten Urlauber läßt das Herz höher schlagen. (Von Agave bis Zistrose!!) Die mineralreiche Insel ist ein Schmuckkästchen des Mittelmeerraumes. Auch der Besuch eines elbanischen Bergdorfes ist sehr eindrucksvoll. Es gibt zwei Welten auf Elba, der Urlauber in den Badeorten und der Einheimischen der Bergdörfer.
Eine Wallfahrt zur Madonna: Elba ist reich an Wallfahrtskapellen. Was die Kapellen oder Kirchen alle miteinander verbindet, ist die reizvolle Lage, meist in den Bergen und weitab von touristischen Betrieb. Die bekannteste ist wohl Madonna del Monte am Nordhang des Monte Giove. Im August 1814 hatte dort in aller Abgeschiedenheit Napoleon seine Geliebte Maria Walewska und seinen Sohn Alexander getroffen.

Elba hat eine wechselvolle Geschichte. Die Erzvorkommen und die geografische Lage trugen dazu bei, daß die Insel von der Antike bis zum Zweiten Weltkrieg immer wieder im Zielfeuer militärischer Aktionen stand und zum Spielball stets wechselnder Souveräne wurde. Doch keiner schaffte es, dort in so kurzer Zeit so nachhaltig zu wirken wie Napoleon, in dessen Zeichen Elba heute noch steht. Nur 300 Tage dauerte sein Aufenthalt, doch in dieser Zeit wurde das Leben der Elbaner gründlich modernisiert. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sie auch als Ferieninsel einen hervorragenden Ruf erlangt. Es wurden aus den Fischern, Weinbauern und Bergleuten im Lauf der letzten fünf Jahrzehnten Wirte Kellner oder Andenkenverkäufer.
Alles Geht zu Ende, auch die Besuche in Lacona auf Elba. Aus gesundheitlichen Gründen ist es uns nicht mehr möglich nach 25 Jahren auf die Insel zu fahren. Und so bleibt uns das Naturparadies Elba mit Freunden und Bekannten stets in angenehmer Erinnerung.